Streptococcus equi ssp. equi
Synonym: S. equi ssp. equi
Definition
Streptococcus equi ssp. equi ist ein Bakterium aus der Gattung Streptococcus und Erreger der Druse, einer hochkontagiösen und fieberhaften Infektionskrankheit der Pferde.
Eigenschaften
Streptococcus equi ssp. equi ist ein an Equiden adaptierter Erreger. Er zeichnet sich vor allem durch die Bildung sehr langer Ketten, eine geringe biochemische Aktivität und ein schleimiges Wachstum infolge einer hyaluronsäurehaltigen Kapsel aus.
Streptoccocus equi ssp. equi sind gram-positive Kokken (Durchmesser 1 µm), amotil, fakultativ-anaerob und Katalase-negativ. Sie gehören zur Lancefield-Gruppe C (Zellwandpolysaccharide) und zeigen eine geringe genetische und antigenetische Variabilität (klonaler Ursprung, aus Streptococcus equi ssp. zooepidermicus entwickelt).
Virulenzfaktoren
Zu den Adhäsinen gehören:
- Kapsel (Adhäsion und Schutz vor Phagozytose)
- Pili (Adhäsion)
- M-like-Protein (Bindung an Fibrinogen und Schutz vor komplementvermittelter Phagozytose; Immunevasion)
- MSCRAMMs (Bindung an Matrixproteinen, Adhäsion und teils auch Invasion)
Zu den Toxinen bzw. Enzymen gehören:
- Streptolysin S (Hämolysin, membranschädigendes Toxin)
- pyrogene Toxine (immunmodulatorische Mitogene, Superantigene)
- Hyaluronidase (spreading factor)
- Phospholipase A2 (Adhäsion, Invasion)
- Muramidase (Lysozym, Zellwandabbau)
- Equibactin (Siderophor)
Die Kontagiosität ist sehr hoch - der Erreger wird aerogen sowie über unbelebte Vektoren (z.B. Tränkeimer, Geschirre) übertragen. Eine Infektion ist auch über verletzte Haut, den Deckakt, die Milch und in seltenen Fällen auch intrauterin möglich.
Pathogenese
Streptococcus equi ssp. equi heftet sich an die Epithelzellen der Zielgeweben an. Nach einigen Stunden kommt es zur Translokation der Erreger in regionäre Lymphknoten. Anschließend erfolgt die Aktivierung des Komplementsystems mit gleichzeitiger Rektrutierung neutrophiler Granulozyten. Durch Akkumulation im Extrazellularraum entziehen sich die Streptokokken der Phagozytose.
Nachweis
Streptococcus equi ssp. equi lässt sich am besten durch einen Abstrich des Eitermaterials in der Nase oder im Rachen nachweisen. Der Erreger kann auf Blutagar angezüchtet (Bakterienkultur) und durch seine charakteristische β-Hämolyse (Streptolysin S) und das typisch schleimige Wachstum identifiziert werden.
Mithilfe des MALDI-TOF kann die Spezies, mit einer PCR die Subspezies bestimmt werden.
Literatur
- Mayr, Anton, Rolle, Michael. Medizinische Mikrobiologie, Infektions- und Seuchenlehre. 8., überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2007.
- VO-Unterlagen, Institut für Mikrobiologie, VetMedUni Vienna. Krankheiten der Atmungsorgane, von Herz, Kreislauf und Lymphorganen. Bakterielle Erkrankungen - Pferd. WS 2017/2018.
um diese Funktion zu nutzen.