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Parascaris equorum

von griechisch: para - neben; ascaris - Wurm; von lateinisch: equus - Pferd
Synonym: Pferdespulwurm

1. Definition

Parascaris equorum, auch als Pferdspulwurm bekannt, ist ein Parasit aus der Familie Ascarididae und Erreger der Parascariose der Equiden.

2. Taxonomie

3. Erreger

Parascaris equorum sind große, gelbliche Nematoden. Die Männchen sind zwischen 15 und 28 cm, die Weibchen 18 bis 40 cm lang. Die Eier sind kugelig, 90 bis 100 µm groß, dickschalig und mit einer braunen Proteinauflage überzogen.

4. Entwicklung

Die Entwicklung entspricht jener von Ascaris suum. Die adulten Stadien befinden sich vorwiegend im Lumen des Jejunums. Nachdem die Weibchen ihre Eier abgelegt haben, gelangen diese mit den Fäzes in die Außenwelt. Je nach Umgebungstemperatur entwickeln sich rasch die infektiösen Drittlarven (L3). Unter günstigen Bedingungen (ca. 28 °C bei Feuchte und in Anwesenheit von ausreichend Sauerstoff) dauert dieser Entwicklungsprozess etwa 2 bis 3 Wochen.

Geeignete Endwirte infizieren sich durch perorale Aufnahme larvenhaltiger Eier. Die Larven schlüpfen im Magen und Darm und und wandern dann in die Venen von Caecum und proximalen Colon ein. Nach etwa 6 bis 24 Stunden gelangen sie auf hämatogenem Weg in die Leber. Im Anschluss folgt eine Wanderphase im Leberparenchym, sodass die Larven zum Ende der 1. Woche p.i. auf dem Blutweg die Lunge erreichen. Dort dringen sie in die Alveolen ein und gelangen über die Luftwege, den Larynx und den Pharynx in den Ösophagus. Nachdem die Parasiten wieder abgeschluckt werden, gelangen sie ab dem 8. Tag in den Dünndarm (trachealer Wanderweg). Dort erfolgt nach dem letzten Häutungsvorgang (ab dem 25. Tag p.i.) die Entwicklung zum Adultstadium.

Die Präpatenz beträgt zwischen 6 und 8 Wochen.

5. Vorkommen

Parascaris equorum tritt bei Pferden, Eseln und anderen Equiden weltweit auf.

6. Epidemiologie

Infektionen kommen hauptsächlich bei Fohlen und Jährlingen vor. Innerhalb dieser Altersgruppen werden unter mitteleuropäischen Verhältnissen Prävalenzen von bis zu über 70 % beobachtet.

7. Klinik

Durch wandernde Larven entstehen in der Leber fokale Parenchymschäden sowie Blutungen und Läsionen, die den beim Schwein durch Ascaris suum verursachten milk spots entsprechen. In der Lunge entstehen durch die in die Alveolen auswandernden Larven petechiale Blutungen und fokale Ödeme.

Bei einem hochgradigen Befall des Darmes können deutliche klinische Symptome entstehen mit Koliken und Durchfall. Als Komplikationen treten oftmals Darmobstruktion und -perforation auf.

8. Literatur

  • Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.

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