Ascaris suum
von griechisch: ascaris - Wurm; von lateinisch: sus - Schwein
Synonym: Schweinespulwurm
Definition
Ascaris suum ist ein Parasit der Familie Ascarididae (Spulwürmer) und Erreger der Ascariose des Schweines.
Taxonomie
- Domäne: Eukaryota
- Stamm: Nematoda
- Klasse: Secernentea
- Ordnung: Ascaridida
- Überfamilie: Ascaridoidea
- Familie: Ascarididae
- Unterfamilie: Ascaridinae
- Gattung: Ascaris
- Art: Ascaris suum
- Gattung: Ascaris
- Unterfamilie: Ascaridinae
- Familie: Ascarididae
- Überfamilie: Ascaridoidea
- Ordnung: Ascaridida
- Klasse: Secernentea
- Stamm: Nematoda
Erreger
Ascaris suum zählt zu den häufigsten Helminthen bei Schweinen. Der Parasit führt weltweit zu erheblichen wirtschaftlichen Schäden.
Ascaris suum kann eine Länge von bis zu 30 cm erreichen: die Männchen sind zwischen 15 und 25, die Weibchen zwischen 20 und 30 cm lang und 3 bis 5 mm dick. Die Mundöffnungen sind mit drei deutlichen, kleinen Zähnen an den Lippen versehen. Das hintere Ende der Männchen ist leicht eingerollt und trägt zwei ca. 2 mm lange Spicula. Die Vulva der Weibchen ist am Übergang vom ersten zum zweiten Körperdrittel ausgebildet. Ascaris suum befällt vorwiegend Haus- und Wildschweine.
Die Weibchen produzieren etliche Eier, die mit dem Kot an die Umwelt abgegeben werden. Unter dem Lichtmikroskop erscheinen diese oval und sind 56 - 87 x 46 - 57 µm groß. Sie sind dickschalig, bräunlich und außen mit einer gut erkennbaren, höckerigen Proteinschicht ummantelt.
Entwicklung
Im Ei entwickelt sich binnen weniger Wochen (2 Wochen bis mehrere Monate) eine infektiöse Drittlarve (L3). Nach peroraler Aufnahme larvenhaltiger Eier schlüpfen die Larven im Magen und im Dünndarm aus den Hüllen. Anschließend wandern sie über die Leber und die Lunge in die Trachea, um von dort aus in den Pharynx zu gelangen. Durch Abschlucken enden sie im Dünndarm, sodass sich der Zyklus schließt.
Die Präpatenz beträgt ca. 6 bis 8 Wochen.
Vorkommen
Ascaris suum ist weltweit verbreitet.
Epidemiologie
Als häufigster Schweineparasit tritt er unter allen Haltungsbedingungen (Stall- und Weidehaltung, SPF-Betriebe, Bio-Betriebe, usw.) auf. Die höchsten Prävalenzen können bei Mastschweinen nachgewiesen werden.
Von besonderem epidemiologischen Interesse sind die hohe Reproduktionsrate des Parasiten, die langsame exogene Entwicklung und die äußerst ausgeprägte Tenazität der Eier.
Klinik
Im Zuge der Sektion fällt ein Ascaris-suum-Befall rasch anhand der sogenannten Milchflecken (milk spots) auf der Leber auf. Darunter versteht man weißliche, temporäre Läsionen die als Reaktion auf wandernde Larven (Hepatitis interstitialis parasitaria multiplex) entstehen. In der Lunge können Hämorrhagien, Ödeme und flüchtige zelluläre Infiltrate nachgewiesen werden.
Der Darm zeigt im histologischen Schnittbild eine deutliche Verdickung der Tunica muscularis sowie eine Zottenatrophie. Aufgrund der Veränderungen treten Beeinträchtigungen in der Fettverdauung und Lactoseintoleranz mit nachfolgender Diarrhö auf.
Literatur
- Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.
- Boch, Josef, Supperer, Rudolf. Veterinärmedizinische Parasitologie. 6. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Parey Verlag, 2005