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Magen (Schwein)

Synonym: Gaster, Ventriculus
Englisch: stomach

1. Definition

Der Magen des Schweines ist das Organ, das zwischen Ösophagus und Duodenum liegt und die wesentlichen ersten Schritte der Verdauung übernimmt.

2. Anatomie

Der Magen des Schweines wird zu den einhöhlig-zusammengesetzten Mägen gezählt. In mäßig gefülltem Zustand hat er die Form eines einseitig enger werdenden, scharf abgeknickten Sackes. Er trägt als arttypisches Merkmal einen dem Fundus aufsitzenden kapuzenförmigen Blindsack (Diverticulum ventriculi), der an seiner Basis durch eine Ringfurche abgesetzt und mit der Spitze nach rechts-kaudal gerichtet ist.

3. =Morphologie

Am Magen können folgende anatomischen Strukturen unterschieden werden:

  • Facies parietalis: liegt dem Zwerchfell und der Leber an
  • Facies visceralis: ist dem Darmkonvolut zugewandt
  • Curvatura ventriculi major: konvex und nach links und kaudoventral gerichtet
  • Curvatura ventriculi minor: zeigt nach rechts und kraniodorsal
  • Incisura angularis: tiefer Einschnitt an der kleinen Kurvatur
  • Magenknie: tiefste Stelle des Magens, genau gegenüber der Incisura angularis
  • Pars cardiaca: Region um die Oesophaguseinmündung mit Cardia (Magenmund) und Ostium cardiacum
  • Corpus ventriculi: Hauptteil des Magens, vorzugsweise links der Medianebene
  • Fundus ventricul: links der Kardia, Erweiterung des Corpus ventriculi
  • Diverticulum ventriculi: Blindsack am Fundus
  • Incisura cardiaca: Einkerbung am Übergang zwischen Oesophagus und Fundus
  • Pars pylorica: rechte Erweiterung des Corpus ventriculi, Grenze durch Incisura angularis markiert

3.1. Topographie

Je nach Füllungszustand ändert der Magen des Schweines seine Form und Lage. Im Durchschnitt weist er ein Fassungsvermögen von 1 bis 6 Liter auf. Die Lageveränderung des Magens führt auch zu einer Lageveränderung der übrigen Bauchorgane. In erster Linie ist das Dickdarmkonvolut betroffen.

Im mäßig gefüllten Zustand liegt der Magen fast zur Gänze intrathorakal (Regio abdominis cranialis). Sein größter Teil befindet sich dabei links von der Medianebene, sodass nur der Pylorusabschnitt zu liegen kommt. Mit seiner Parietalfläche (Facies parietalis) fügt er sich in die Impressio gastrica der Viszeralfläche der Leber sowie nach links-dorsal auch in die Zwerchfellkuppel ein. Seine große Krümmung (Curvatura ventriculi major) ist dabei nach links und ventral, die kleine Krümmung (Curvatura ventriculi minor) nach rechts und dorsal gerichtet.

Die Kardia liegt auf Höhe des 11. bis 13., meist des 12. Brustwirbels. Der Magen schiebt sich kranial bis auf Höhe des 7. - manchmal auch des 6. Interkostalraums - und erreicht kaudal links mit seinem Diverticulum ventriculi die Segmentalebene durch den 12. bzw. 13. Brustwirbel. In mäßig gefüllten Zustand berührt der Magen die Bauchwand nicht. Zwischen ihm und der Bauchwand kommen die Jejunumschlingen zum liegen. Die kleine Krümmung hat Kontakt mit dem Pankreas sowie mit dem rechten Zwerchfellpfeiler. Die Facies visceralis berührt die Milz und das Dickdarmkonvolut. Zwischen diese Organe schieben sich meist Anteile des Omentum majus ein.

Der leere Magen liegt bei gleichen Lagebeziehungen zu seinen Nachbarorganen vollständig intrathorakal. Der stark gefüllte Magen hingegen dehnt sich zum Großteil im Bereich seiner großen Krümmung nach links-kaudoventral aus. Hier erreicht er mit breiter Fläche den 9. bis 12. Rippenknorpel und kann - nachdem er den Lobus hepatis sinister lateralis verdrängt hat - auch dem gesamten linken Rippenbogen anliegen. In stark gefüllten Zustand liegt der Magen auch der ventralen Bauchwand großflächig an. Dabei schiebt er sich zwischen die Leber einerseits und den Darm andererseits.

3.2. Gefäßversorgung

Der Magen des Schweines wird über die entsprechenden Äste der Arteria coeliaca mit sauerstoffreichem Blut versorgt:

Der venöse Abfluss erfolgt über gleichnamige Gefäße, die geschlossen in die Vena portae einfließen.

Die Lymphe wird von den regionären Lymphknoten gesammelt und abtransportiert:

3.3. Innervation

Der Magen wird über den Plexus coeliacus sowie über den Bauchteil des Nervus vagus mit sympathischen und parasympathischen Fasern versorgt.

4. Histologie

Als einhöhliger Magen zeigt der Magen des Schweines den selben histologischen Aufbau wie der Magen des Fleischfressers. Er ist vierschichtig aufgebaut:

Detaillierte Informationen zur Histologie des Magens: siehe Magen (Fleischfresser)

5. Literatur

  • Nickel, Richard, August Schummer, and Eugen Seiferle. Band II: Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
  • Salomon, Franz-Viktor, Hans Geyer, and Uwe Gille, eds. Anatomie für die Tiermedizin. Enke, 2008.

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Mag. med. vet. Patrick Messner
Tierarzt | Tierärztin
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