Pankreas (Schwein)
Synonym: Bauchspeicheldrüse
Englisch: pancreas
Definition
Das Pankreas der Schweine ist eine exokrin und endokrin tätige Drüse des Verdauungstraktes und liegt im kranialen Abschnitt der Bauchhöhle.
Allgemein
Die Bauchspeicheldrüse des Schweines ist eine große Drüse, die dem Verdauungstrakt angeschlossen ist. Sie gehört zu den Darmanhangsorganen und setzt sich aus einem exokrinen und einem endokrinen Anteil zusammen. Einerseits liefert sie den Bauchspeichel, andererseits wichtige Hormone zur Regulation des Blutzuckerspiegels (u.a. Insulin).
Da sich die Bauchspeicheldrüse der Schweine sowohl funktionell als auch anatomisch und histologisch kaum von der Bauchspeicheldrüse der Fleischfresser unterscheidet, können weiterführende Informationen bei dieser Tierart entnommen werden:
siehe auch: Pankreas (Fleischfresser)
Anatomie
Die Bauchspeicheldrüse hat bei über 100 kg schweren Schweinen ein mittleres Gewicht von 110 bis 150 g. Das variable Gewicht des Organs hängt weniger mit dem Körpergewicht, sondern vielmehr mit dem jeweiligen Ernährungszustandes des Tieres zusammen.
Morphologie
Das Pankreas der Schweine setzt sich, ähnlich dem Pankreas von Hund, Katze und Wiederkäuer - aus drei Anteilen zusammen:
- Lobus pancreatis sinister (Milzschenkel): großer, nach links ziehender Lappen
- Lobus pancreatis dexter (Duodenalschenkel): kleiner, nach rechts verlaufender Lappen
- Corpus pancreatis (Bauchspeicheldrüsenkopf): verbinden beide Lappen miteinander
Über den Corpus pancreatis zieht die Pfortader zur Leber und wird von kaudodorsal von einem gabelförmigen Abschnitt des Pankreas überbrückt. Dabei bildet der Corpus pancreatis - zusammen mit dem gabelförmigen Abschnitt - den Anulus pancreatis als Durchtrittsstelle für die Pfortader.
Ausführungsgänge
Das Pankreas der Schweine besitzt ursprünglich zwei Ausführungsgänge, von denen im Zuge der Ontogenese nur noch jener der dorsalen Drüsenanlage bestehen bleibt. Der als Ductus pancreaticus accessorius bezeichnende Gang entspringt aus dem rechten Pankreaslappen und mündet etwa 200 bis 250 mm vom Pylorus entfernt auf der Papilla duodeni major in die Pars descendens duodeni ein.
Topographie
Das Corpus pancreatis liegt der Curvatura minor des Magens sowie der Pars cranialis des Duodenums an. Nach links und dorsal entlässt es den Lobus pancreatis sinister, der sich in den Ursprung des Omentum majus an der dorsalen Bauchwand (hier bindegewebig verwachsen) einschiebt. Dabei erstreckt sich der Lobus pancreatis sinister zwischen dem dorsokaudalem Rand der Milz und dem kranialen Pol der linken Niere bis an die linke Bauchwand. Er zeigt zusätzlich auch Kontaktstellen mit dem Colon transversum und dem basalen teil des Kolonkegels.
Der Lobus pancreatis dexter begleitet die Pars cranialis und Pars descendens duodeni bis zum kranialen Pol der rechten Niere und liegt dabei im Ligamentum hepatoduodenale bzw. im Mesoduodenum. Außerdem berührt er ventral den Endabschnitt des Colon ascendens bzw. das Colon transversum.
Das gabelförmige Verbindungsstück reicht im Mesoduodenum eingebettet bis zur Flexura duodeni caudalis. Es legt sich im weiteren Verlauf ventral dem Processus caudatus der Leber an.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band II: Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
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