Niere (Schwein)
Synonyme: Ren, Nephros
Englisch: kidney
Definition
Als Nieren bezeichnet man paarige Ausscheidungsorgane der Schweine, die Stoffwechselprodukte und nicht-abbaubare exogene Substanzen aus dem Körper filtern. Sie regulieren den Wasser- und Elektrolythaushalt sowie das Säure-Basen-Gleichgewicht.
Anatomie
Die Nieren der Schweine sind glatt und mehrwarzig. Sie sind bohnenförmig, dorsoventral deutlich abgeflacht und können polwärts ein- oder beidseitig spitz auslaufen. Mitunter sind Andeutungen von Furchen und Lappenbildung zu erkennen. Die Nieren zeigen eine braune Farbe, wobei sie bei ausgebluteten Tieren oftmals graubraun erscheinen.
Sowohl der morphologische Aufbau, als auch die Gefäßversorgung und Innervation gleicht den Nieren der Fleischfresser. Einzige Ausnahme stellen die beim Hund und Pferd ausgebildeten Venae stellatae dar, die dem Schwein stets fehlen.
siehe auch: Niere (Fleischfresser)
Histologie
Am frischen Schnitt durch die Niere erkennt man eine relativ gleichdicke Rinde (Cortex renalis), während das Mark (Medulla renalis) in Form von Pyramiden in den Sinus renalis vorstößt. Einige Markpyramiden enden mit einer einzigen, andere wiederum mit 2 bis 5 verschmolzenen Papillae renales in die Nierenkelche. Insgesamt sind 8 bis 12 Papillen ausgebildet, die ein im Umriss unterschiedlich geformtes Porenfeld (Area cribrosa) mit den Mündungen der Ductus papillares tragen.
Topographie
Beide Nieren sind bei gut genährten Tieren in eine recht umfangreiche Fettkapsel (Capsula adiposa renis) eingebettet und retroperitoneal anzutreffen. Sie liegen beiderseits stets intrathorakal unter dem 1. bis 4. Lendenwirbel - entweder auf gleicher Höhe oder die rechte Niere etwas kranialer als die linke.
Die Nieren liegen der Lendenmuskulatur flach an und erreichen (wie bei der Katze) die Leber nicht. Die linke Niere steht mit der Milz und ebenso wie die rechte auch mit der Bauchspeicheldrüse in Kontakt.
Literatur
- Nickel, Richard, August Schummer, Eugen Seiferle. Band II: Eingeweide. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere. Parey, 2004.
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