Pankreassekret
Synonym: Pankreassaft
Englisch: pancreatic juice
Definition
Das Pankreassekret ist eine zahlreiche Enzyme enthaltene Körperflüssigkeit, die vom exokrinen Teil der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) abgegeben wird.
Physiologie
Pro Tag werden von der Bauchspeicheldrüse etwa 1,5 Liter Pankreassekret gebildet und dem Dünndarminhalt beigemischt. Der aus dem Magen kommende Speisebrei ist nach seiner Durchmischung mit dem Magensaft stark sauer (pH-Wert 1-2) und muss neutralisiert werden, weil die Enzyme des Pankreassaftes bei saurem pH-Wert ihre Funktionen nicht erfüllen können. Der Pankreassaft enthält deshalb eine hohe Konzentration an Bicarbonat, das zusammen mit alkalischen Sekreten der Leber und des Darms die Säuren neutralisiert.
Die Sekretion des Pankreassafts wird vor allem durch die Hormone Sekretin und Cholezystokinin angeregt, die von Zellen des Duodenums ausgeschüttet werden, wenn saurer Speisebrei in Kontakt mit der Dünndarmschleimhaut kommt.
Zusammensetzung
Neben Wasser und Ionen enthält der Pankreassaft zahlreiche Enzyme, die für die endgültige Spaltung der Proteine, Kohlenhydrate und Fette notwendig sind:
- Trypsin und Chymotrypsin sind als eiweißspaltende Enzyme so aggressiv, dass sie als inaktive Vorstufen (Trypsinogen und Chymotrypsinogen) abgesondert werden, da sie sonst das Pankreasgewebe selbst angreifen und verdauen würden. Erst im Dünndarm werden die inaktiven Vorstufen in die aktiven Enzyme überführt. Diese Enzyme spalten Peptidbindungen innerhalb von Eiweißmolekülen auf, wodurch wiederum kleinere Peptide entstehen.
- Carboxypeptidase spaltet einzelne Aminosäuren vom Ende der Eiweißmoleküle ab, die dann resorptionsfähig sind.
- Alpha-Amylase spaltet pflanzliche Stärke bis zum Disaccharid Maltose und trägt so zur Kohlenhydratverdauung bei.
- Pankreaslipase ist ein vom Pankreas produziertes Enzym zur Fettverdauung, das Fettsäuren von den Neutralfetten (Triglyzeriden) abspaltet.
- Pankreaselastase (ELA-1) dient der Zersetzung von Elastin.
um diese Funktion zu nutzen.