Chymotrypsin
Definition
Chymotrpysin ist ein Verdauungsenzym aus der Gruppe der Serinproteasen und ähnelt in seiner Struktur dem Trypsin.
Biochemie
Chymotrypsin wird im Pankreas in Form von inaktivem Chymotrypsinogen gebildet. Erst im Dünndarm wird es durch Trypsin in das aktive Chymotrypsin umgewandelt. Chymotrypsin ist eine Endopeptidase, die bevorzugt hinter aromatischen Aminosäuren spaltet. Da es seine enzymatische Wirkung auf Grund der katalytischen Triade aus Aspartat, Histidin und Serin entfaltet, gehört es zu den Serinproteasen.
Klinik
In der Medizin findet sich Chymotrypsin als Bestandteil von Enzympräparaten, die zur Behandlung einer Thrombophlebitis oder anderer Entzündungen angewendet werden. Eine Bestimmung der Chymotrypsinkonzentration im Stuhl kann als Indikator für exokrine Pankreasinsuffizienz herangezogen werden, ist jedoch der Bestimmung der pankreatischen Elastase im Stuhl unterlegen.
Labormedizin
Material
Für die Untersuchung werden 3 g Stuhl benötigt.
Auf chymotrypsinhaltige Enzympräparate und Alkohol sollte im Vorfeld für mindestens drei Tage vor der Untersuchung verzichtet werden.
Referenzbereich
- unter 3 U/g Stuhl: sicher pathologischer Bereich
- 3 bis 6 U/g Stuhl: unsicherer, kontrollbedürftiger Bereich (Grauzone)
- über 6 U/g Stuhl: Normalbefund
Erniedrigte Werte zeigen sich bei einer mäßigen bis ausgeprägten exokrinen Pankreasinsuffizienz.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 24.02.2021