Parapharyngealabszess
Synonym: Parapharyngealer Abszess
Englisch: paraphayngeal abscess
Definition
Der Parapharyngealabszess ist ein Abszess, der sich im Weichteilgewebe in der Umgebung des Rachens ausbreitet. Die Abszessloge ist das Spatium lateropharyngeum.
Epidemiologie
Ein Parapharyngealabszess kann in jedem Alter auftreten, wobei er bei jungen Erwachsenen am häufigsten ist.
Ätiologie
Ursache für einen Parapharyngealabszess ist oft eine aerob-anaerobe Mischinfektion mit u.a. Streptokokken, Staphylokokken, Prevotella und Bacteroides. Häufig tritt er als Komplikation eines Peritonsillarabszesses auf. Dabei kommt es zu einem Einbruch in den Parapharyngealraum. Seltener ist eine lokale Infektion des Pharynx oder eine Zahnextraktion bzw. -infektion.
Symptome
Häufig treten bei einem Parapharyngealabszess folgende Symptome auf:
- Schwellung der seitlichen Rachenwand
- Fieber
- Halsschmerzen
- Odynophagie
Seltener kann es auch zu weiteren Symptomen kommen:
Komplikationen
Ein Parapharyngealabszess kann sich als Senkungsabszess in das Mediastinum ausbreiten.
Diagnostik
Bei der Inspektion des Rachens zeigt sich eine Vorwölbung der seitlichen Rachenwand. Im Labor können erhöhte Entzündungsparameter, insbesondere erhöhte CRP-Werte, festgestellt werden. Die Diagnose wird durch eine kontrastverstärkte CT gestellt. Ein Erregernachweis kann zur Sicherung der Diagnose durchgeführt werden.
Komplikationen
Mögliche Komplikationen sind:
Therapie
Die Therapie besteht in einer zügigen chirurgischen Drainage und einer kalkulierten Antibiotikatherapie. Zudem empfiehlt sich lokale Kühlung und eine ausreichende Analgesie und Antipyrese.
Die kalkulierte Antibiotikatherapie kann mit Aminopenicillin und Betalaktamasehemmern, Cephalosporinen der 2. Generation oder Clindamycin durchgeführt werden.
Je nach Lage des Abszesses kann eine intraorale Inzision oder ein chirurgischer Eingriff von außen erforderlich sein. Ggf. kann eine unilaterale Tonsillektomie erfolgen.
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