Synonyme: Lymphknotenentzündung, reaktive Lymphknoten
Als Lymphadenitis bezeichnet man die Entzündung von Lymphknoten, die in den meisten Fällen aufgrund einer akuten oder chronischen Infektion entsteht. Sie ist eine Form der Lymphadenopathie. Klinisch werden diese beiden Begriffe häufig synonym verwendet.
Für das Auftreten einer Lymphadenitis kommt eine großes Spektrum möglicher Erkrankungen in Betracht (siehe auch: Lymphadenopathie).
Am häufigsten entstehen Lymphadenopathien sekundär durch eine Infektion im Drainagegebiet der betroffenen Lymphknoten mit pathogenenen Mikroorganismen (vor allem Streptokokken und Staphylokokken).
Die Lymphknoten können jedoch auch direkt von einer Infektion betroffen sein, z.B. im Rahmen generalisierter Virusinfektionen (z.B. Mononukleose, Zytomegalievirus-Infektionen) oder bei bakteriellen Infektionen mit Mykobakterien, Toxoplasmen oder Borrelien, die bevorzugt die Halslymphknoten befallen.
Eine Lymphadenitis äußert sich als tastbare Schwellung der betroffenen Lymphknoten. Abhängig von der Ursache und vom Krankheitsverlauf ist die Schwellung schmerzlos oder schmerzhaft. Zusätzlich kann die betroffene Region überwärmt ("Calor") und gerötet ("Rubor") sein. Als Allgemeinsymptome können Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit und Fieber hinzutreten.
In schweren Fällen kann es als Komplikation einer Lymphadenitis zu einer Fistelbildung kommen.
Das einfachste Instrument zur Erfassung enzündeter Lymphknoten ist die körperliche Untersuchung mit Palpation der wichtigsten Lymphknotenstationen (Halslymphknoten, Achsellymphknoten, Inguinale Lymphknoten). Die vergrößerten Lymphknoten sind meist gut tastbar. Zusätzlich ist auf Druckdolenz zu achten. Als weitere diagnostische Verfahren kommen in Frage:
Fieber, Sturzsenkung, zweistellig erhöhtes CRP sind Leitsymptome seltener Ursachen von Lymphangitiden.[1]
Die Therapie einer Lymphadenitis ist abhängig von ihrer Ursache. Sie kann unter anderem wie folgt behandelt werden:
Die Behandlung zielt darauf ab, den Schmerz zu stillen, die Infektionsursache zu beseitigen, die Funktionsfähigkeit wiederherzustellen, Ausbreitung und Rezidive zu vermeiden.
Tags: Lymphknotenentzündung
Fachgebiete: Allgemeinmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 2. August 2019 um 08:09 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.