Ovariohysterektomie (Katze)
von lateinisch: ovarium - Eierstock; von griechisch: hystera - Gebärmutter; von altgriechisch: ektome - Herausschneiden
Synonym: OHE
Englisch: ovariohysterectomy
Definition
Unter einer Ovariohysterektomie versteht man eine Form der Kastration der Kätzin.
Allgemeines
Im Zuge der Ovariohysterektomie wird neben den Ovarien (Eierstöcke) auch der Großteil des Uterus (Gebärmutter) chirurgisch entfernt.
Indikationen
Die Ovariohysterektomie wird sowohl aus medizinischen als auch aufgrund Verhaltens-assoziierten sowie prophylaktischen Indikationen durchgeführt.
Medizinische Indikationen: | Verhaltens- bzw. Zuchthygiene-assoziierte Gründe: |
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Durchführung
Die Kätzin wird prämediziert und anschließend in Allgemeinanästhesie für die Operation vorbereitet. Dabei wird das ventrale Abdomen vom Thorax bis zum Os pubis geschoren, gewaschen und ausreichend desinfiziert.
Der Hautschnitt erfolgt in der Medianen etwa 2 cm kaudal des Nabels bis zum Os pubis. Nach stumpfer Präparation des subkutanen Fettgewebes wird die Bauchhöhle in der Linea alba durch eine Stichinzision und anschließend mit einer Schere vorsichtig eröffnet. Der Uterus kann dann mit dem stumpfen Kastrationshaken durch Entlanggleiten an der Bauchwand von dorsal erfasst und ins Operationsfeld gezogen werden. Danach umgreift der Chirurg den Uterus und zieht so die Ovarien vorsichtig in das Operationsfeld. Das Mesovar wird stumpf perforiert, woraufhin die Arteria und Vena ovarica zuerst mit einer Arterienklemme und anschließend mit zwei resorbierbaren Fäden (z.B. Polydioxanon 3-0) ligiert werden. Danach können die Ovarien abgesetzt und die verbliebenen Gefäßstümpfe auf mögliche Blutungen kontrolliert werden.
Die Zervix wird mit zwei großen Klemmen im kranialen Abschnitt gefasst, sodass die zu- und abfließenden Gefäße (Arteria und Vena uterina) ligiert werden können. Anschließend wird die Zervix mit einer zirkulären und in der Zervixwand gesicherten Ligatur abgebunden. Hierbei muss besonders auf die dorsal des Uterus entlang ziehenden Ureteren geachtet werden, da diese keinesfalls in die Ligatur mit einbezogen werden dürfen.
Abschließend kann der gesamte Uterus abgesetzt und in toto entnommen werden. Dabei darf keine Flüssigkeit aus dem Uteruslumen in die Bauchöhle gelangen. Abschließend wird die Operationswunde mehrschichtig (Faszie, Subkutis und Kutis) verschlossen.
Komplikationen
Bei der Ovariohysterektomie können verschiedene Komplikationen auftreten, u.a.:
Literatur
- Theresa Welch Fossum. Chirurgie der Kleintiere. 2. Auflage. Urban & Fischer-Verlag, 2009.
- Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2019. Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG. ISBN: 978-3-13-241649-9
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