Hydrometra (Katze)
Definition
Unter einer Hydrometra der Katze versteht man einen mit klarer und steriler Flüssigkeit gefüllten Uterus (Gebärmutter). Die Erkrankung ist von der Mucometra (Ansammlung von Schleim) abzugrenzen.
Ätiologie
Eine Hydrometra entsteht meistens infolge einer partiellen oder vollständigen Obstruktion des Uteruslumens, die zu einer Abflusstörung (Retention) der uterinen Sekrete führt. Hierbei können entweder Indurationen, Spangen- und Plattenbildung oder auch pathologische Zubildungen (Polypen, Tumoren u.ä.) eine Verlegung des Uteruslumens bzw. der Cervix uteri verursachen.
Pathogenese
Ist zusätzlich das Endometrium degeneriert bzw. liegt eine glandulär-zystische Hyperplasie vor, kommt es zu einer gesteigerten Sekretion der uterinen Drüsen.
Alternativ führen ebenfalls polypöse bzw. tumoröse Zubildungen der endometrialen Schicht zu einer verstärkten Produktion von mukösen Sekreten, die das klinische Bild verkomplizieren. Bei diesen Tieren ist entweder die Zervix fest verschlossen oder das Ostium uteri internum (innerer Muttermund) durch die Neoplasien verlegt.
Klinik
Die Symptome sind meist unspezifisch und wenn vorhanden, nur milde ausgeprägt. Bei der klinischen Untersuchung kann mitunter ein vergrößerter Uterus palpiert werden.
Differenzialdiagnosen
Mögliche Differenzialdiagnosen sind:
- intakte Gravidität
- Mucometra
- Pyometra
- Uterustumoren
- Polypen
Diagnose
Die Diagnose wird mittels Ultraschalluntersuchung gesichert (echofreier Inhalt im Uterus).
Therapie
Die Erkrankung verläuft häufig selbstlimitierend. Durch die Rückbildung der Gelbkörper (Corpora lutea) kommt es zu einer Öffnung der Zervix und damit auch zum ungehinderten Abfluss der Flüssigkeit. Die Öffnung der Zervix bzw. der Sekretfluss kann durch die zusätzliche Applikation von Aglepriston (10 mg/kgKG 2x im Abstand von 24 Stunden) gefördert werden.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Bei unverändertem Zustand bzw. bei Rezidiven ist eine chirurgische Intervention (Ovariohysterektomie) indiziert.
Literatur
- Günzel-Apel A, Bostedt H (Hrsg.). 2016. Reproduktionsmedizin und Neonatologie von Hund und Katze. Mit 250 Abbildungen und 150 Tabellen. Stuttgart: Schattauer GmbH. ISBN: 978-3-7945-2249-1
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