Endometritis (Katze)
Synonyme: Gebärmutterentzündung, Endometriumentzündung
Englisch: endometritis
Definition
Die Endometritis der Katze ist eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium).
Ätiologie
Endometritiden entstehen meistens infolge einer aszendierenden Infektion, die von der Vagina ausgeht.
Pathogenese
Aus unterschiedlichen Gründen kommt es zu einer aufsteigenden Besiedlung von Bakterien, die sich dann im Uteruslumen ansiedeln und zu einer akuten Entzündung des Endometriums führen. Abhängig vom Schweregrad, der Dauer und den beteiligten Erregern kann sich in weiterer Folge eine Pyometra entwickeln.
Klinik
Erkrankte Katzen leiden oft an schleimig-eitrigem bis hämorrhagischem Ausfluss. Begleitend zeigen die Tiere häufig auch Polyurie und Polydipsie (PU/PD). Kommt es zu einer Streuung der Bakterien, entwickeln sich die typischen Symptome einer systemischen Erkrankung aufgrund einer ausgeprägten Endotoxämie (Depression, Anorexie und Fieber).
Bei der Blutuntersuchung dominiert v.a. eine Leukozytose, beruhend auf einer Neutrophilie mit Linksverschiebung.
Diagnose
Die Diagnose wird anhand der typischen Klinik und unter Zuhilfenahme verschiedener bildgebender Verfahren (Röntgen und Ultraschall) gesichert. Im Röntgenbild sowie bei der Ultraschalluntersuchung kann der vergrößerte Uterus gegenüber einer Pyometra abgegrenzt werden.
Chronische Endometritiden verlaufen oftmals klinisch inapparent, weshalb sie häufig nur nach Ausschluss anderer Erkrankungen als Verdachtsdiagnose gestellt werden können. Eine Absicherung ist dann mittels Uterusbiopsie und anschließender histopathologischer Untersuchung möglich.
Therapie
Als Therapie der Wahl gilt die Ovariohysterektomie. Konservative Behandlungsversuche mit Antibiotika gemäß dem Antibiogramm sind möglich, führen jedoch häufig nicht zur klinischen Genesung. Die Antibiose ist jedoch für mindestens 3 Wochen fortzuführen, wobei die Rezidivgefahr hoch ist.
Die Ovariohysterektomie kann sowohl laparotomisch als auch laparoskopisch durchgeführt werden. Die Operationstechniken unterscheiden sich dabei unwesentlich von einer Ovariohysterektomie beim Hund. Bei Katzen ist die Inzision aufgrund der Lage des Uterus jedoch weiter kaudal (als beim Hund) zu setzen.
Literatur
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7