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Oligoasthenoteratozoospermie

Synonym: OAT-Syndrom

1. Definition

Bei einer Oligoasthenoteratozoospermie besteht eine Einschränkung der Zeugungsfähigkeit (Fertilität) des Mannes, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Im Spermiogramm liegt die Kombination folgender Störungen des Ejakulats vor:

2. Hintergrund

Die Oligoasthenoteratozoospermie ist die häufigste Ursache der männlichen Infertilität. Liegt eine Spermienproduktionsstörung vor, sind nämlich meist alle drei Parameter betroffen.

3. Ursachen

Die Ursachen eines OAT-Syndroms können vielfältig sein. Entweder liegt ein Defekt in der Spermienbildung (Spermiogenese) oder beim Spermientransport in den Samenwegen vor. Zu den möglichen Ursachen zählen:

3.1. Angeborene Störungen

3.2. Hormonelle Störungen

3.3. Immunologische Störungen

3.4. Infektionen

3.5. Thermische Faktoren

Da die Spermiogenese sehr anfällig gegenüber Wärme ist, kann das Spermiogramm - bei häufigem Gebrauch - beeinträchtigt werden durch:

  • Sitzheizung
  • Sauna

Auch fieberhafte Infekte können durch die Erhöhung der Körpertemperatur zu einer vorübergehenden Beeinträchtigung der Spermiogenese führen.

3.6. Lokalfaktoren

3.7. Iatrogene Faktoren

3.8. Allgemeinerkrankungen

3.9. Noxen

Trotz der Vielzahl der in Frage kommenden Möglichkeiten ist die Ursache eines OAT-Syndrom häufig nicht zu ermitteln. Bleibt die Ursache im Dunkeln, spricht man von einer idiopathischen Oligoasthenoteratozoospermie.

4. Einteilung

So wie für die jeweiligen Spermiogrammparameter die Einschränkung in drei Grade eingeteilt wird, gibt es auch drei Grade der OAT, die sich im Wesentlichen nach der Spermienkonzentration richten:

4.1. OAT I

  • 10-20 Mio. Spermien/ml
  • 30-50% progressiv bewegliche Spermien
  • 10-30% Normalformen nach WHO
  • 4-14% Normalformen nach strict criteria

4.2. OAT II

  • 5-10 Mio. Spermien/ml
  • 20-30% progressiv bewegliche Spermien
  • < 10% Normalformen nach WHO
  • < 4% Normalformen nach strict criteria

4.3. OAT III

  • < 5 Mio. Spermien/ml
  • < 20% progressiv bewegliche Spermien
  • < 10% Normalformen nach WHO
  • < 4% Normalformen nach strict criteria

Bei OAT I ist die Zeugungsfähigkeit eher leicht beeinträchtigt. Bei Grad II-III ist die Zeugungsfähigkeit deutlich bis stark eingeschränkt.

5. Therapie

In manchen Fällen kann durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten (Anabolikamissbrauch, Alkoholkonsum) oder eine Operation (bei Varikozelen) eine Verbesserung der Fertilität erreicht werden. In den meisten Fällen bleibt nur der Weg der künstlichen Befruchtung mittels IVF/ICSI.

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