Monepantel
Synonym: N-[(1S)-1-Cyano-2-(5-cyano-2-trifluoromethyl-phenoxy)-1-methylethyl]-4-trifluoromethylsulfanyl-benzamid
Handelsname: Zolvix®
Englisch: monepantel
Definition
Monepantel ist ein Arzneistoff aus der Klasse der Aminoacetonitril-Derivate, der als Endoparasitikum hauptsächlich in der Veterinärmedizin eingesetzt wird.
Chemie
Monepantel hat die Summenformel C20H13F6N3O2S und ein Molekulargewicht von 473,4 g/mol. Monepantel zeigt einen Polymorphismus, sodass es in zwei Kristallformen vorliegt: Form A und Form B. Form B ist bei Raumtemperatur stabil und wird in der Medikamentenzubereitung eingesetzt. Es liegt als weißes Pulver vor, das in Wasser praktisch unlöslich ist und einen Schmelzpunkt von 149 °C aufweist.
Eigenschaften
Monepantel ist ein Antiparasitikum mit anthelmintischen Eigenschaften, das zur Klasse der Aminoacetonitril-Derivate gehört. Es besitzt eine breite Wirkung gegen Nematoden des Gastrointestinaltraktes und erfasst sowohl adulte Stadien, als auch das Vierstadium (L4) sowie Stämme mit Resistenzen gegen Benzimidazole, Febantel, Levamisol, Morantel, Milbemycine und Avermectine.
Wirkmechanismus
Monepantel hat einen sehr schnellen und potenten neuromuskulären Effekt auf Nematoden. Es bindet an eine Untereinheit der nikotinergen Acetylcholinrezeptoren (nAChR). Durch die Bindung kommt es zu einer Hyperkontraktion und anschließenden Paralyse der Körperwandmuskulatur sowie zu spastoiden Kontraktionen des Pharynx mit anschließendem Tod der Nematoden.
Da die ACR-23-kodierten Acetylcholinrezeptor-Untereinheiten nur bei Nematoden ausgebildet sind, weist Monepantel nur eine geringe Toxizität bei Säugetieren auf.
Pharmakokinetik
Nach der oralen Applikation von Monepantel wird ein großer Teil aus dem Gastrointestinaltrakt absorbiert, der wiederum einem starken First-Pass-Effekt unterliegt. Bei der Metabolisierung wird Monepantel rasch zum ebenfalls anthelmintisch wirksamen Monepantelsulfon (Hauptmetabolit) umgewandelt. Da die Blutkonzentration von Monepantel niedrig ist und schnell unter die Nachweisgrenze fällt, wird bei pharmakokinetischen Analysen meist die deutlich höhere Monepantelsulfonkonzentration erfasst.
Da in der Leber etwa 94 % der verabreichten Monepanteldosis zum hydroxylierten Hauptmetabolit Monepantelsulfon umgewandelt wird, werden nur rund 3,7 % unverändert (als Monepantel) im Kot ausgeschieden. Von den umgewandelten 94 % Monepantelsulfon werden etwa 27 % mit dem Kot ausgeschieden, wohingegen die verbleibenden 73 % weiter metabolisiert werden.
Indikation
Tier | Organsystem | Parasiten |
---|---|---|
Schaf | Gastrointestinaltrakt | Haemonchus contortus, Teladorsagia circumcincta, Teladorsagia trifurcata, Teladorsagia davtiani, Trichostrongylus axei, Trichostrongylus colubriformis, Trichostrongylus vitrinus, Cooperia curticei, Cooperia onchophora, Nematodirus battus, Nematodirus filicollis, Nematodirus spathinger, Chabertia ovina, Oesophagostomum venulosum |
Rind | Gastrointestinaltrakt | Cooperia onchophora, Ostertagia ostertagi |
Dosierung
Nebenwirkungen
Beim Schaf konnten bei der oralen Gabe von Monepantel in therapeutischer Dosierung keine Nebenwirkungen beobachtet werden.
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