Methylmalonsäure
Synonyme: MMS, MMA
Englisch: methylmalonic acid
Definition
Methylmalonsäure, kurz MMS, ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Dicarbonsäuren. Die Salze der Methalmalonsäure werden als Methylmalonate bezeichnet.
Chemie
Methylmalonsäure weist das Grundgerüst der Malonsäure auf und trägt zusätzlich noch eine Methylgruppe. Die Säure ist gut in Wasser löslich, bei Zimmertemperatur fest und besitzt die Summenformel C4H6O4 sowie ein Molekülgewicht von 118,09 g/mol.
Biochemie
Während des Abbaus ungeradzahliger Fettsäuren und verzweigtkettiger Aminosäuren (z.B. Isoleucin, Valin) wird Propionyl-CoA zu Methylmalonyl-CoA umgewandelt. Anschließend katalysiert die Methylmalonyl-CoA-Mutase die Umwandlung von Methylmalonyl-CoA zu Succinyl-CoA. Bei dieser Reaktion wirkt Vitamin B12 bzw. Adenosylcobalamin als Kofaktor.
Bei einer Störung dieser Enzymreaktion staut sich Methylmalonyl-CoA an, das dann zu Methylmalonsäure hydrolysiert wird. Entsprechend akkumuliert MMS bei Defekten der Methylmalonyl-CoA-Mutase oder des Vitamin-B12-Stoffwechsels. Die Folge ist eine Hemmung des mitochondrialen Stoffwechsels mit Laktatazidose und Hyperammonämie.
Diagnostik
Die Messung des Methylmalonsäure-Spiegels im Blut oder Urin ist indiziert bei unklaren neurologisch-psychiatrischen Symptomen (z.B. Polyneuropathien oder Krampfanfällen) sowie bei Verdacht auf:
Nachweis
Die Methylmalonsäurekonzentration wird mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie aus Serum ermittelt. Die Referenzwerte variieren (je nach Labor und Quelle) und liegen im Bereich von etwa 9 bis 32 µg/L. Erhöhte Werte sprechen für einen Vitamin B12-Mangel.