Kornblume
Synonyme: Blaue Kronblume, Blaumütze, Kornflockblume, Kornmutter, Kornnelke, Cyane, Hungerblume, Kaiserblume, Kreuzblume, Sichelblume, Schanelke, Thremsenblume, Tremisse, Roggenblume, Rockenblume, Zachariasblume, Ziegenbein, Zyane u.a.
Pharmazeutische Droge: Centaurea cyanus
Handelsnamen: Emosie face® u.a.
Englisch: centaurea cyanus, cornflower, cyani flower, bachelor's button
Definition
Die Kornblume gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae). Die in der Pflanze enthaltenen Wirkstoffe werden in der Medizin als Phytotherapeutikum eingesetzt. Eine weitere Anwendung findet die Kornblume in der Kosmetikindustrie.
Hintergrund
Die Kornblume ist eine bis zu 1 m hohe, krautige Pflanze mit behaarten Blättern, die im östlichen Mittelmeerraum beheimatet ist. In der Naturheilkunde finden frische ganze Pflanzen samt Blüten, Blütenstand sowie Blütenköpfen Verwendung. Die Volksmedizin verwendet die Kornblume traditionell als Appetitanreger und Vitalisierungsmittel. Darüber hinaus kommt die Pflanze für Augenbäder und Augenkompressen zur Beruhigung der Augenpartie zum Einsatz.
Wirkstoffe
Zu den Hauptkomponenten gehören Gerbstoffe, Bitterstoffe, Glykoside, Flavonglykoside, Salizylsäure, der Farbstoff Anthocyanidin, Centaurocyanin, Succinylcanin, Harze sowie Wachse.
Wirkung
Dem Naturheilmittel werden u.a. adstringierende, antiinflammatorische, diuretische, antirheumatische, schleimlösende, tonisierende, appetitanregende, laxierende, verdauungsfördernde sowie blutreinigende Eigenschaften zugeschrieben. Die Wirkungen sind jedoch nicht durch kontrollierte klinische Studien nachgewiesen. Aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe ist die adstringierende Wirkung jedoch gut nachvollziehbar. Die appetitanregenden und verdauungsfördernden Effekte beruhen auf der durch die enthaltenen Bitterstoffe hervorgerufenen Steigerung der Magen- und Gallensaft-Sekretion. Der Farbstoff Anthocyanidin dient als pH-Indikator.
Indikationen
Die Kornblume wird im Rahmen der supportiven Therapie bei folgenden Erkrankungen verabreicht:
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Obstipation, Appetitlosigkeit, abdominale Beschwerden
- Konjunktivitis, Ulcus corneae
- Ikterus
- Entzündungen, Stomatitis
- Husten, Fieber
- Rheuma, Gicht
- Nierenfunktionsstörungen
- Hauterkrankungen, Juckreiz, Hautrötung, Ödeme
- Insektenstich
Applikationsformen
Das Naturheilmittel wird oral oder topisch in Form von Tropfen bzw. als Arzneittee, Tinktur, Creme sowie Lotion appliziert.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Säuglinge und Kinder aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Schwangerschaft und Stillzeit aufgrund mangelnder Untersuchungen