Salicylsäure
Synonym: Acidum salicylicum, Spirsäure
Chemische Bezeichnung: 2-Hydroxy-benzoesäure
Summenformel: C7H6O3
Englisch: salicylic acid
Definition
Salicylsäure ist eine niedermolekulare organische Verbindung, die farb- und geruchlose, säuerlich schmeckende Kristalle bildet.
Medizinische Bedeutung
Salicylsäure gehört zur Klasse der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) und wirkt bei innerer Anwendung analgetisch, antiphlogistisch und antipyretisch. Aufgrund der schlechten Magenverträglichkeit (ulzerogene Wirkung) ist die Substanz jedoch von der Acetylsalicylsäure verdrängt worden.
In der Dermatologie wird Salicylsäure hingegen noch sehr häufig eingesetzt. Bei externer Anwendung wirkt sie bakterizid und keratolytisch. In niedrigen Konzentration (< 2%) wird die Substanz in Kosmetikprodukten gegen Akne eingesetzt. In höheren Konzentrationen (> 5%) nutzt man die keratolytische Wirkung zur Komedolyse bei Akne und zur Therapie von Warzen (Verruca vulgaris). Die Auflösung der Hornschicht erfolgt über eine Zerstörung der interzellulären Kohäsion im Stratum corneum. Durch die lokale Reizung wird darüber hinaus wahrscheinlich eine Immunantwort ausgelöst.
Rezepturen aus dem NRF
- 2-Propanolhaltiger Salicylsäure-Hautspiritus 1% bis 10% (NRF 11.55.) ad 50,0 g, S: 1-3 x tgl.
- Ethanolhaltiges Salicylsäure-Gel 6% (NRF 11.54.) ad 50,0 g, S: 1 x tgl.
- Fettender Salicylsäure-Hautspiritus 1% bis 5% (NRF 11.45.) ad 50,0 g, S: bis 3 x tgl.
- Salicylsäure-Aknespiritus 5%/10% (NRF 11.23.) ad 50,0 g, S: 1-3 x tgl.
- Salicylsäure-Öl 2% (NRF 11.44.) ad 50,0 g, S: 1-3x tgl. auf die Kopfhaut auftragen
- Salicylsäure-Vaselin 1% bis 20% (NRF 11.43.) ad 50,0 g, S: 1 x tgl.