Febuxostat
Synonyme: Febuxostatum u.a.
Handelsname: Adenuric®
Englisch: Febuxostat
Definition
Febuxostat ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Urikostatika, der den Harnsäurespiegel im Blut senkt.
Wirkmechanismus
Febuxostat hemmt das Enzym Xanthinoxidase und damit den Abbau der Purine (Adenosin, Guanosin) zu Harnsäure. Dadurch wird die Harnsäurekonzentration im Blut verringert und ein Ausfallen von Uratkristallen im Gewebe vermieden.
Klinische Studien
Die Phase-IV-Studie CARES (cardiovascular safety of febuxostat and allopurinol in patients with gout and cardiovascular comorbidities, TMX-67_301), eine multizentrische, randomisierte, doppelblinde Nichtunterlegenheitsstudie, überprüfte die kardiovaskuläre Sicherheit von Febuxostat im Vergleich zu Allopurinol bei über 6.000 Patienten mit Gicht und schweren kardiovaskulären Komorbiditäten. Hierbei war die Häufigkeit von Todesfällen durch kardiovaskulären Ursachen sowie die Gesamtmortalität bei Febuxostat signifikant höher. Die Häufigkeiten von nicht-tödlichem Myokardinfarkt, nicht-tödlichem Schlaganfall und instabiler Angina pectoris mit dringender Koronarrevaskularisation waren in beiden Gruppen vergleichbar.[1]
Ergebnisse der Phase-IV-Studie FAST (Febuxostat vs Allopurinol Streamlined Trial) zur Untersuchung der Sicherheit von Febuxostat im Vergleich zu Allopurinol bei Patienten mit chronischer symptomatischer Hyperurikämie und kardiovaskulären Risikofaktoren, werden 2020 erwartet.[2]
Pharmakokinetik
Febuxostat weist eine Bioverfügbarkeit von 84% auf. Im Blut liegt der Wirkstoff zu 92% an Plasmaproteine gebunden vor. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich sechs Stunden. Febuxostat wird zu 49% renal und zu 45% über den Stuhl eliminiert.
Indikationen
Febuxostat ist im Rahmen der Therapie der chronischen Hyperurikämie und Gicht bei erwachsenen Patienten indiziert, insbesondere wenn Uratablagerungen wie Gichtknoten bzw. Gichtarthritis in der Vergangenheit vorlagen oder aktuell vorhanden sind.
Außerdem wird Febuxostat angewendet zur Vorbeugung und Behandlung einer Hyperurikämie bei erwachsenen Patienten mit hämatologischen Malignomen, die sich einer Chemotherapie mit einem mittleren bis hohen Risiko für ein Tumorlysesyndrom unterziehen.
Bei Patienten mit bestehender schwerer kardiovaskulärer Erkrankung (zum Beispiel Myokardinfarkt, Schlaganfall, instabile Angina pectoris) sollte die Anwendung von Febuxostat falls möglich vermieden werden.[3]
Applikationsformen
Febuxostat wird in Form von Tabletten appliziert. Verfügbare Dosen sind 80 und 120 Milligramm.
Nebenwirkungen
- Erhöhtes kardiovaskuläres Risiko
- Akuter Gichtanfall
- Leberfunktionsstörungen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe
- Kopfschmerzen
- allergische Hautreaktionen: Hautausschlag, Juckreiz
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- akute Gichtanfälle
- Xanthinablagerungen im Harntrakt
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Kinder aufgrund mangelnder Untersuchungen
- Hohes kardiovaskuläres Risikoprofil
Quellen
- ↑ White WB et al. Cardiovascular Safety of Febuxostat or Allopurinol in Patients with Gout, N Engl J Med 2018; 378:1200-1210, abgerufen am 03.07.2019
- ↑ MacDonald TM et al. Protocol of the Febuxostat versus Allopurinol Streamlined Trial (FAST): a large prospective, randomised, open, blinded endpoint study comparing the cardiovascular safety of allopurinol and febuxostat in the management of symptomatic hyperuricaemia, BMJ Open. 2014 Jul 10;4(7), abgerufen am 03.07.2019
- ↑ BfArM Rote-Hand-Brief 27.06.2019, abgerufen am 03.07.2019
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