Diazoxid

Die hyperglykämische Wirkung des Arzneistoffs beruht offensichtlich darauf, dass Diazoxid die Freisetzung von Insulin hemmt, indem es die ATP-abhängigen Kaliumkanäle der pankreatischen Beta-Zellen öffnet. Der Anstieg des Blutzuckerspiegels scheint in Zusammenhang mit der Hemmung der Freisetzung von Insulin und einer extrahepatischen Wirkung zu stehen, was möglicherweise auf die Erhöhung der Katecholamine zurückzuführen ist.

Im Blut liegt Diazoxid zu 90 % an Plasmaproteine gebunden vor. Die Metabolisierung erfolgt hepatisch. Die Plasmahalbwertszeit beträgt 21 bis 45 Stunden. Der Wirkstoff wird renal eliminiert.

Der Arzneistoff ist bei der Behandlung der Hypoglykämie indiziert, die durch diverse Ursachen bzw. Erkrankungen bedingt ist, dazu gehören:

• Leucin-empfindliche Hypoglykämie
• persistierende, Insulin-bedingte Hypoglykämie des Kindesalters, z.B. bei kongenitalem Hyperinsulinismus
• funktionelle Inselzelltumoren
• extrapankreatische IGF- oder insulinproduzierende Tumoren

Das Arzneimittel wird in Form von Kapseln appliziert.

• Überempfindlichkeit, Fieber, Schwäche
• allergische Hautreaktionen: Urtikaria, Hautrötung
• Schmerzen, Kopfschmerzen
• muskuläre Hypotonie
• Schwindel, Angstzustände, Unruhe, Schlaflosigkeit, Ermüdung
• Hyperglykämie, Glukosurie
• erhöhter Cholesterinspiegel
• Pankreatitis
• EKG-Veränderungen, Herzrhythmusstörungen
• Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Obstipation, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit
• Hyperkalzämie, Hypochlorämie, Hyperurikämie
• Natriumretention, Hypokaliämie
• Abhängigkeit

Cave: Bei Vorliegen einer Hypokaliämie ist die hyperglykämische Wirkung von Diazoxid verstärkt.

• Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
• Herzinsuffizienz, Herzinfarkt
• Die Anwendung bei Patienten mit idiopathischer postprandialer Hypoglykämie ist kontraindiziert.
• Schwangerschaft, Stillzeit