Chorioretinitis
Definition
Unter einer Chorioretinitis versteht man eine Entzündung der Choroidea mit einer Beteiligung der Retina. Sie zählt auf Grund ihrer anatomischen Lage zu der Uveitis posterior. Auf der Choroidea kommen unscharf begrenzte, helle Entzündungsherde zur Darstellung.
ICD-10-Code: H30.-
Ätiologie
Eine Chorioretinitis kann primär (z.B. idiopathisch) oder sekundär im Rahmen von verschiedenen Erkrankungen auftreten. Häufig tritt eine Chorioretinitis bei einer systemischen Infektion mit Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten auf. Hierbei sind insbesondere Patienten mit einer Immundefizienz (z.B. im Rahmen einer medikamentösen Immunsuppression oder nach einer Chemotherapie) betroffen.
Zu den wichtigsten Erregern gehören:
- Bakterien
- Viren
- Pilze
- Parasiten
Eine Chorioretinitis kann weiterhin im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung (z.B. bei Kollagenosen und Vaskulitiden) oder einer granulomatösen Erkrankung, insbesondere der Sarkoidose, auftreten.
Symptome
Die Symptomatik ist abhängig von der Lokalisation der Entzündungsherde. Periphere Entzündungen verlaufen meist asymptomatisch und werden daher häufig erst in der ophthalmoskopischen Untersuchung entdeckt.
Liegen die Entzündungsherde in der Makula, bemerkt der Patient starke Sehstörungen.
Durch die Einwanderung von Entzündungszellen in den Glaskörper kommt es zu Glaskörpertrübungen. Dies führt ebenfalls zu einer Sehverschlechterung.
Nach Abklingen der Entzündung wird in der Ophthalmoskopie der typische "Pfeffer-Salz-Fundus" sichtbar: Durch die Zerstörung des retinalen Pigmentepithels mit konsekutiver narbiger Ausheilung, kommt es im Bereich der Entzündungsherde zu einem durchscheinen der weißen Sklera (Salz). Die Ränder der früheren Entzündungsspots sind schwarz pigmentiert (Pfeffer).
Diagnostik
Neben der opthalmoskopischen Untersuchung sollte bei Verdacht auf eine sekundäre Chorioretinitis eine Umfelddiagnostik erfolgen. Hierbei steht die serologische Diagnostik im Vordergrund.
Therapie
Die Therapie der erregerbedingten Chorioretinitiden richtet sich nach dem verursachenden Erreger. Im Vordergrund der nicht-erregerbedingten Chorioretinitiden steht eine systemische Steroidtherapie.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 24.02.2021