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Onchocerca

von griechisch: όγκος - Widerhaken

1. Definition

Als Onchocerca bezeichnet man eine Parasiten-Gattung innerhalb der Familie Onchocercidae.

2. Taxonomie

3. Erreger

Onchocerca-Arten parasitieren in Equiden, Paarhufern, Fleischfressern oder auch im Menschen. Mit einer einzigen Ausnahme handelt es sich dabei um große (Weibchen: > 80 cm lang) Nematoden, die als unbescheidete Mikrofilarien im Unterhautbindegewebe oder in Sehnen und sehnigen Bändern leben.

Beim Menschen führt Onchocerca volvulus zur Onchozerkose. Folgende Tabelle listet die wichtigsten Onchocercen bei den Haussäugetieren auf:

Art  Wirt  Lokalisation Zwischenwirt  Vorkommen
Onchocerca gutturosa Rind, Büffel Nackenband, Bänder distal an Gliedmaßen Simuliidae weltweit
Onchocerca lienalis Rind Ligamentum gastrolienalis Simuliidae weltweit
Onchocerca gibsoni Rind Subkutis, intermuskuläres Bindegewebe Ceratopogonidae Asien, Australien, südliches Afrika
Onchocerca ochengi Rind subdermale Knoten Simuliidae Afrika
Onchocerca cervicalis Equiden Nackenband Ceratopogonidae weltweit
Onchocerca reticulata Equiden Gleichbeinbänder, Sehnen der distalen Gliedmaße Ceratopogonidae Ost- und Südeuropa
Onchocerca lupi Wolf, Hund Konjunktiva, periorbitales Gewebe, selten Subkutis Simuliidae USA, Europa

4. Entwicklung

Die im Gewebe verteilten, aufgerollten Weibchen entlassen unbescheidete Mikrofilarien. Diese lassen sich an verschiedenen Körperstellen in der Haut nieder, um dort artabhängig von Simuliidae (Kriebelmücken) oder Ceratopogonidae (Gnitzen) beim Stechakt angenommen zu werden. Die Ansammlungsorte in der Haut entsprechen weitgehend den von den jeweiligen Zwischenwirten bevorzugten Körperregionen.

In den Zwischenwirten entwickeln sich die Mikrofilarien zur Drittlarve (L3) weiter, um dann in die Stechwerkzeuge der Mücken auszuwandern. Von dort aus gelangen sie während der nächsten Blutmahlzeit in einen neuen Wirt. Die Präpatenz dauert mindestens 7 Monate, wobei die Würmer über Jahre hinweg überleben können.

5. Klinik

Die adulten Stadien gelten als wenig pathogen. Sie verursachen Knoten in der Haut oder Unterhaut, wobei es bei Pferden gelegentlich auch zur Fistelung im Bereich des Nackenbandes kommen kann. Zusätzlich kommt es zu knotigen, druckempfindlichen Veränderungen in den proximalen Gleichbeinbändern.

Bei Rindern kann eine Infektion mit Onchocherca gibsoni zu entzündlichen Infiltrationen der benachbarten Muskelpartien kommen. Onchocerca lupis verursacht Augenveränderungen bei Hunden.

6. Literatur

  • Eckert, Johannes, Friedhoff, Karl Theodor, Zahner, Horst, Deplazes, Peter. Lehrbuch der Parasitologie für die Tiermedizin. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Enke-Verlag, 2008.

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12.12.2023, 17:02
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