Der Parasit Onchocerca volvulus gehört zum Stamm der Fadenwürmern (Nematode). Er ist Erreger der Onchozerkose des Menschen.
Das Ausbreitungsgebiet hängt mit der Verbreitung seines Vektors, der Kriebelmücken (Simulium), zusammen. Vor allem in Äquatorialafrika und Südamerika ist die Onchozerkose verbreitet.
Die infektiösen Larven von Onchozerca volvulus werden durch die Kriebelmücken übertragen. Im menschlichen Körper entwickeln sie sich zu adulten Würmern, die sich in der Subkutis aufhalten und Mikrofilarien bilden. Diese werden anschließend durch die Mücken aufgenommen, in denen sie sich erneut zu infektiösen Larven entwickeln.
Die Onchozerkose manifestiert sich in Form von subkutanen Knoten aus fibrotischem Gewebe, das den Wurm umgibt (Onchozerkome). Weiterhin kommt es zu einer Dermatitis mit massivem Pruritus, Ödem und Erythem. Außerdem können Lymphknoten befallen werden, mit resultierender Lymphadenopathie. Ein okulärer Befall kann bis hin zu sklerosierender Keratitis und Blindheit führen.
Die Diagnose kann mit einem Nachweis von Mikrofilarien in der Kornea oder der Vorderkammer, entweder im Präparat oder direkt mit einer Spaltlampe gestellt werden. Bei kutanen Läsionen wird die Diagnose meist anhand des klinischen Bildes gestellt, der definitive Nachweis erfolgt durch PCR oder mikroskopisch nach Hautbiopsie bzw. chirurgischer Resektion.
Alternativ kann der Mazzotti-Test mit Hilfe des Anthelminthikums Diethylcarbamazin (DEC) durchgeführt werden.
Labormedizinisch besteht eine Eosinophilie und IgE-Erhöhung. Die Aussagekraft der Serologie ist aufgrund von Kreuzreaktionen eingeschränkt.
Therapie der Wahl ist die Gabe von Ivermectin zur Abtötung der Mikrofilarien, ggf. in Kombination mit Doxycyclin, welches die endosymbiontischen Wolbachien abtötet und somit zur Sterilität von Onchocerca volvulus führt.
siehe Hauptartikel: Onchozerkose
Tags: Dermatits, Fadenwurm, Filariose, Onchozerkose
Fachgebiete: Augenheilkunde, Parasitologie, Tropenmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 28. August 2020 um 15:58 Uhr bearbeitet.
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