Benperidol
Handelsnamen: Glianimon u.a.
Englisch: benperidol
Definition
Benperidol gehört zu den Butyrophenonen und wird als hochpotentes Neuroleptikum eingesetzt. Es ist zur Zeit (2013) das Antipsychotikum mit der höchsten neuroleptischen Potenz und in seiner Wirkung und den Nebenwirkungen mit denen des Haloperidols vergleichbar.
Indikationen
Wirkmechanismus
Neuroleptika werden in der Schizophrenie-Therapie eingesetzt, da sie antipsychotisch und sedierend wirken. Sie lassen sich in Generationen aufteilen und können innerhalb dieser nochmal nach ihrer jeweiligen neuroleptischen Potenz gegliedert werden:
1. Generation:
- niederpotente Neuroleptika (z.B. Promethazin, Chlorprothixen, Levomepromazin)
- mittelpotente Neuroleptika (z.B. Perazin, Melperon, Zuclopenthixol)
- hochpotente Neuroleptika (z.B. Haloperidol, Fluphenazin, Perphenazin)
2. Generation: atypische Neuroleptika (z.B. Olanzapin, Clozapin, Quetiapin, Risperidon)
Da Psychosen vor allem auf die Wirkung der Neurotransmitter Dopamin und Serotonin zurück zu führen sind, müssen auch entsprechend deren Rezeptoren im ZNS gehemmt werden. Verschiedene Arzneistoffe binden somit kompetitiv D2- (Dopamin-) oder 5HT2- (Serotonin-) Rezeptoren und regulieren somit als Antagonisten den Einfluss der Neurotransmitter auf die Psyche.
Benperidol ist ein solcher Dopaminantagonist, der die Dopamin-Rezeptoren blockiert und dadurch einen sedierenden, antriebsmindernden und antipsychotischen Effekt erzielt. Da die Wirkung von Benperidol sehr stark ist, treten beim Patienten als Haupt-Nebenwirkung auch meistens EPS auf, weshalb hier eine gleichzeitige Einnahme eines Anticholinergikums (z.B. Biperiden) indiziert ist.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
Kontraindikationen
- Nierenfunktionsstörung, Leberfunktionsstörung
- Die Wirkung von Narkose-/Schmerzmitteln oder Alkohol wird bei gleichzeitiger Einnahme von Benperidol verstärkt