Alizaprid
Handelsnamen: Vergentan® u.a.
Englisch: Alizapride
Definition
Alizaprid gehört zur Gruppe der Dopaminantagonisten und wird als Antiemetikum eingesetzt.
Chemie
Von seiner chemischen Struktur her ähnelt Alizaprid Metoclopramid und anderen Benzamiden. Die Summenformel lautet C16H21N5O2. Pharmakologisch wird Alizapridhydrochlorid eingesetzt, ein Pulver mit einem Schmelzpunkt von 206–208 °C.
Wirkmechanismus
Als Dopaminantagonist verhindert Alizaprid die Bindung von Dopamin an entsprechende Rezeptoren in der Area postrema, dem Brechreizzentrum. Auf diese Weise kommt es zu keinem Brechreiz und ein Übelkeitsgefühl bleibt aus.
Pharmakokinetik
Der Arzneistoff kann sowohl oral in Form von Tabletten als auch als Injektionslösung intramuskulär oder intravenös appliziert werden. Die Plasmahalbwertszeit beträgt hierbei durchschnittlich drei Stunden, wonach das Arzneimittel anschließend renal eliminiert wird.
Indikationen
Im Rahmen einer Chemotherapie, die üblicherweise zu Übelkeit und Erbrechen führt, wird Alizaprid als Antiemetikum verabreicht. Auch nach einer Bestrahlung mit Röntgen-, Betatron- oder Telekobaltstrahlen kann Alizaprid verschrieben werden. Ein postoperativer Einsatz ist ebenfalls möglich.
Nebenwirkungen
Kontraindikationen
- gleichzeitige Einnahme von Levodopa
- Vorhandensein von Spätdyskinesien nach Neuroleptika-Therapie
- Phäochromozytom
- Prolaktinom, prolaktinabhängige Tumore
- Schwangerschaft, Stillzeit
- Kinder unter 14 Jahren
Zulassung
Seit 2022 ist Alizaprid in Deutschland nicht mehr im Handel, da es durch andere Antiemetika wie Setrone (z.B. Ondansetron) und Metoclopramid weitgehend abgelöst wurde. Es kann bei Bedarf über eine internationale Apotheke aus dem Ausland importiert werden.