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Acaeruloplasminämie

(Weitergeleitet von Acoeruloplasminämie)

Synonyme: Acoeruloplasminämie, A-Zöruloplasminämie, Hereditärer Ceruloplasminmangel, hereditärer Caeruloplasminmangel

1. Definition

Die Acaeruloplasminämie ist eine sehr seltene autosomal-rezessive, neurodegenerative Erkrankung, die sich im Erwachsenenalter durch Anämie, Retinopathie, Diabetes mellitus und neurologische Symptome manifestiert.

2. Ätiologie

Die Acaeruloplasminämie entsteht durch eine homozygote Mutation im Caeruloplasmin-Gen an Genlocus 3q23-q24. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv. Die Folge ist ein vollständiger Mangel von Caeruloplasmin, eine Ferroxidase.

3. Epidemiologie

Die Prävalenz wird auf unter 1/1.000.000 geschätzt. Bisher (2019) wurden nur 56 Fälle beschrieben.[1]

4. Symptome

Die Symptome treten erst im Erwachsenenalter auf. Dabei besteht die klassische Trias aus neurologischen Symptomen, retinaler Symptomatik (Retinopathie) und einem Diabetes mellitus, wobei dieser häufig die Erstmanifestation darstellt. Typische neurologische Symptome sind beispielsweise Ataxie, Tremor, Chorea, Parkinsonismus, Depressionen, kognitive Störungen, Blepharospasmus und eine Dystonie des Gesichtes und Halses. Des Weiteren kommt es zur eisenrefraktären, mikrozytären Anämie.

5. Diagnostik

Der Nachweis eines Caeruloplasmin-Mangels im Serum, einhergehend mit niedrigem Serumkupfer und Serumeisen sowie hohen Serumferritinwerten liefern einen ersten Hinweis. Im MRT zeigen sich Eisenablagerungen im Gehirn (Hypointense Bezirke in T1- und T2-Gewichtung, insbesondere im Striatum, Thalamus und Nucleus dentatus) sowie in der Leber. Durch eine molekulargenetische Untersuchung wird die Diagnose bestätigt.

6. Differenzialdiagnosen

Mögliche Differenzialdiagnosen sind insbesondere Neurodegeneration mit Eisenablagerung im Gehirn (NBIA), Morbus Wilson, Chorea Huntington, Medikamentennebenwirkungen sowie Intoxikationen. Desweiteren kommen hereditäre spinozerebelläre Ataxien, die dentatorubrale-pallidoluysische Atrophie (DRPLA) und eine juvenile Parkinson-Krankheit in Frage.

7. Therapie

Eingesetzt werden Eisenchelatoren (Deferipron, Deferasirox) sowie Vitamin E und orale Gaben von Zink. Wenn keine Herzinsuffizienz besteht und der Diabetes gut behandelt wird, haben die Patienten eine gute Prognose.

8. Quellen

  1. Orphanet, Stand 03.2010, abgerufen am 09.07.2019

9. Literatur

Stichworte: Siderose
Fachgebiete: Humangenetik

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09.09.2022, 14:01
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