Nucleus dentatus
von lateinisch: nucleus - Kern und dens - Zahn
Synonym: Nucleus lateralis cerebelli
Englisch: dentate nucleus
Definition
Der Nucleus dentatus ist der größte Kern des Cerebellums und besitzt eine gezackte, bandartige Struktur.
Anatomie
Der Nucleus dentatus befindet sich in beiden Kleinhirnhemisphären im Pontocerebellum und besitzt eine enge Verbindung mit deren Kleinhirnrinde. Medial von ihm befinden sich die anderen Kleinhirnkerne (Nucleus emboliformis, Nucleus globosus und Nucleus fastigii).
Der Nucleus dentatus ist mit bloßem Auge gut sichtbar und wird durch ein gezacktes Band aus grauer Substanz abgegrenzt. Beim Menschen beträgt sein Durchmesser etwa 1,6 bis 2,6 cm. Er besitzt kranioventral eine beutelförmige Öffnung, das Hilum nuclei dentati. Im Inneren der Kernstruktur liegt weiße Substanz, welche die efferenten, aus dem Hilum austretenden Nervenfasern des Kerns darstellt.
Projektionen
Tractus cerebellothalamicus
Der Tractus cerebellothalamicus nimmt als größte Efferenz des Kleinhirns seinen Ursprung überwiegend vom Nucleus dentatus (Tractus dentatothalamicus). Seine Fasern Kreuzen nach Eintritt in das Tegmentum und ziehen zum Thalamus. Dabei erfolgt die Projektion vor allem auf den Nucleus ventralis lateralis. Von dort werden die Impulse zum Motorkortex weitergegeben, woraus die erhebliche Einflussnahme des Kleinhirns auf die Willkürmotorik resultiert.
Tractus cerebellorubralis
Im Tractus cerebellorubralis verlaufen Fasern aus dem Nucleus dentatus, Nucleus emboliformis und Nucleus globosus. Die Bahn kreuzt im Mesencephalon und zieht zum kontralateralen Nucleus ruber. Die vom Nucleus dentatus angesteuerten Anteile geben ihrerseits rückkoppelnde Impulse zum Cerebellum zurück. Es entsteht ein impulsmodulierender Regelkreis, indem die Impulse über den Tractus tegmentalis centralis zur Oliva inferior gesendet werden. Von dort erfolgt die Projektion über die Kleinhirnrinde erneut in die Kleinhirnkerne.
um diese Funktion zu nutzen.