Serum-Eisen
Englisch: serum iron
Definition
Serum-Eisen ist ein wichtiger Parameter in der Labordiagnostik von Störungen des Eisenstoffwechsels.
Messwert
Gemessen wird die Konzentration von Eisen im Blutserum. Der Wert ist für sich betrachtet zur Beurteilung des Gesamtkörpereisens wenig aussagekräftig, da er starken Schwankungen unterliegt. Der Suchtest zur Diagnose eines unkomplizierten Eisenmangels ist daher die Bestimmung des Ferritins. Die Eisenkonzentration wird zusammen mit dem Serum-Transferrin für die Berechnung der Transferrinsättigung benötigt. Außerdem kann Serum-Eisen im Rahmen eines Eisenresorptionstestes bestimmt werden.
Material
Für die Diagnostik wird 1 ml Serum benötigt.
Präanalytik
Das Serum-Eisen zeigt einen nahrungsabhängigen und zirkadianen Verlauf mit hohen Werten am frühen Nachmittag. Die Blutentnahme sollte daher morgens bei nüchternem Patienten erfolgen.
Serum-Eisen ist empfindlich gegenüber Hämolyse, der Wert wird durch freigesetztes Eisen aus den Erythrozyten erhöht – in der Blutprobe, aber auch, wenn der Patient eine pathologische Hämolyse hat.
Referenzbereich
...in µg/dl
Klientel | Alter | Norm |
---|---|---|
Kinder | 2 Wochen | 63 - 201 µg/dl |
6 Monate | 28 - 135 µg/dl | |
12 Monate | 35 - 155 µg/dl | |
2. - 12.LJ | 22 - 135 µg/dl | |
Frauen (nicht schwanger) | 25. LJ | 37 - 165 µg/dl |
40. LJ | 23 - 134 µg/dl | |
60. LJ | 39 - 149 µg/dl | |
Frauen (schwanger) | 12. SSW | 42 - 177 µg/dl |
am Geburtstermin | 25 - 137 µg/dl | |
6 Wo. p.p. | 16 - 150 µg/dl | |
Männer | 25. LJ | 40 - 155 µg/dl |
40. LJ | 35 - 168 µg/dl | |
60. LJ | 40 - 120 µg/dl |
...in µmol/l
- Männer: 9 - 29 µmol/l
- Frauen: 9 - 27 µmol/l
Die Normwerte sind altersabhängig.
Hinweis: Referenzwerte sind häufig vom Messverfahren abhängig und können von den o.a. Werten abweichen. Ausschlaggebend sind die Referenzwerte, die vom Labor angegeben werden, das die Untersuchung durchführt.
Umrechnung
Interpretation
Erhöht bei:
- Eisensupplementation
- Hämochromatose
- Hämolytische Anämien
- Hyperthyreose
- Lebererkrankungen
- Porphyria cutanea tarda
- Niereninsuffizienz
- Transfusion von Erythrozytenkonzentraten
- akute Leukämien
Erniedrigt bei:
- Chronischem Eisen- bzw. Blutverlust: Hämorrhoiden, Ulzera oder Tumoren des MDT, Darmpolypen, Parasiten, Ösophagusvarizen, Menorrhagie, Blutspenden u.v.a.
- Zu geringer Eisenaufnahme: Fehlernährung, Malabsorptionssyndrome
- Erhöhtem Eisenbedarf: Schwangerschaft, Stillzeit, Pubertät, Rekonvaleszenz
- Eisenverteilungsstörungen: chronische Infektionen, chronische Polyarthritis, Tumoren
- Mangel an Transporteiweiß: Atransferrinämie, schwere Mangelernährung, Skorbut, akute Infektionen, Z.n. Operation, nephrotisches Syndrom
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 17.02.2021
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