Urindiagnostik
Synonyme: Urinuntersuchung, Urintest
Englisch: urinalysis
Definition
Unter dem Begriff Urindiagnostik werden verschiedene Untersuchungsverfahren zusammengefasst, deren gemeinsames Merkmal es ist, dass als Probenmaterial Urin verwendet wird.
Geschichte
Als "Harnschau" gehört die Urindiagnostik seit dem Altertum zu den diagnostischen Maßnahmen. Zum Beispiel wurde der "honigsüße Durchfluss" (Diabetes mellitus) durch den süßen Geschmack des Urins erkannt.
Indikationen
Die Urindiagnostik gehört zu den häufigsten Laboruntersuchungen und wird bei einer Vielzahl verschiedener Fragestellungen eingesetzt, zum Beispiel bei
- Erkrankungen der Niere, z. B.
- Erkrankungen der ableitenden Harnwege
- Stoffwechselerkrankungen, z. B.
- Infektionen, z. B.
- Andere Fragestellungen
Probengewinnung
Urinproben werden in der Regel aus dem Morgenurin gewonnen, da er am konzentriertesten ist. Meist wird dazu der so genannte Mittelstrahlurin verwendet. Bei speziellen Fragestellungen kommt auch Erststrahlurin zum Einsatz.
In einigen Fällen wird 24-Stunden-Sammelurin benötigt, um die Ausscheidung verschiedener Substanzen im Urin zu messen. Eine isolierte Urinprobe ist dafür schlecht geeignet, da die Konzentration des Urins schwankt und von der Flüssigkeitszufuhr abhängt. Die Sammlung des Urins über 24 h gleicht solche Schwankungen aus.
In bestimmten Fällen kann auch ein Harnröhren- bzw. Zervikalabstrich nötig sein.
Labormethoden
- Urinstatus (U-Status)
- Urinteststreifen
- Urinsediment
- Konzentrationsbestimmung von Inhaltsstoffen, z. B. Proteinuriediagnostik
- Nachweis von Krankheitserregern (Anzucht, Antigennachweis, genetische Diagnostik)
- Urinosmolalität
- Spezifisches Gewicht
- Urinzytologie
um diese Funktion zu nutzen.