Mittelstrahlurin
Definition
Unter Mittelstrahlurin versteht man eine Urinprobe, die nicht zu Beginn der Miktion, sondern aus dem bereits laufenden Harnstrahl gewonnen wird.
Gewinnung
Vor der Miktion wird die Genitalregion - insbesondere die Gegend um den Harnröhrenausgang (Meatus urethrae externus) - mit Wasser und einem Syndet gereinigt und anschließend abgetrocknet.
- Der erste Urin (Erststrahlurin) wird abgelassen und verworfen. Er ist in der Regel mit Keimen des Harnröhrenausgangs kontaminiert (Normalflora).
- Bei weiter laufendem Harnstrahl wird eine ausreichende Menge Urin (ca. 20 ml) mit einem sterilen Urinbecher aufgefangen.
- Der restliche Urin (Endstrahlurin) wird wieder verworfen.
Wichtig: Bei der Gewinnung des Mittelstrahlurins darf die Miktion nicht unterbrochen werden, da sonst die Gefahr einer Kontamination besteht.
Bei Frauen ist die Gewinnung von sterilem Mittelstrahlurin aufgrund der anatomischen Verhältnisse deutlich schwieriger. Hier muss vor der Entnahme entweder die Vulva gründlich desinfiziert werden, oder alternativ Urin über einen Blasenkatheter gewonnen werden (Katheterurin).
um diese Funktion zu nutzen.