Trigeminusläsion
Englisch: trigeminal lesions
Definition
Trigeminusläsionen sind Läsionen im Innervationsgebiet des 5. Hirnnerven (N. trigeminus). Sie werden in zentrale und periphere Läsionen eingeteilt.
Ätiologie
Isolierte Läsionen des Nervus trigeminus kommen im Vergleich zu anderen Hirnnervenläsionen eher selten vor. Abhängig davon, ob es sich um eine zentrale oder periphere Läsion handelt, können unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen.[1]
Zentrale Trigeminusläsion
- Ischämie
- Hirnstammblutung, Hirnstammangiom, Hirnstammtumor
- Aneurysmata
- Entzündungen (Enzephalitis, Multiple Sklerose)
- Syringobulbie
Periphere Trigeminusläsionen
- kongenital
- Marcus-Gunn-Phähnomen
- Trigeminale Anästhesie bei hereditären Neuropathien (selten)
- idiopathisch (Trigeminusneuralgie)
- infektiös
- traumatisch
- neoplastisch
Darüber hinaus können Trigeminusläsionen auch iatrogen, zum Beispiel nach kieferchirurgischen Eingriffen, aufgrund von Toxinen oder Medikamenten sowie durch anderweitige Erkrankungen, wie Morbus Boeck oder Sjögren-Syndrom auftreten.
Klinik
Trigeminusläsionen äußern sich klinisch durch Schmerzen und Hypästhesie. Diese sind bei einer peripheren Beeinträchtigung bandförmig angeordnet, abhängig vom Versorgungsgebiet des jeweiligen Trigeminusastes. Zentrale Läsionen sind hingegen perioral lokalisiert. Betreffen die Läsionen das rostrale mesenzephale Kerngebiet, überwiegt die Hypästhesie, ist das spinale Kerngebiet betroffen, sind das Schmerz- und Temperaturempfinden beeinträchtigt.[2] Bei einer Trigeminusläsion der motorischen Anteile, können Paresen der Kaumuskulatur auftreten.
Quellen
- ↑ Hopf, Hanns Christian et al.: (2006) Referenz-Reihe Neurologie: Klinische Neurologie: Erkrankungen der Hirnnerven
- ↑ Berlit P; Klinische Neurologie: Erkrankungen des N. trigeminus; eMedPedia
um diese Funktion zu nutzen.