Glomustumor
Synonym: Glomangiom
Englisch: glomus tumor
Definition
Ein Glomustumor ist ein seltener, gutartiger Weichteiltumor, der von den Glomuskörperchen der Haut ausgeht. Er tritt bevorzugt im Bereich der distalen Extremitäten auf, meist subungual an Fingern oder Zehen.[1]
Nomenklatur
Der Begriff Glomustumor wurde früher auch für Paragangliome verwendet. Dabei handelt es sich um seltene neuroendokrine Tumoren, die von Zellen der sympathischen oder parasympathischen Paraganglien ausgehen.[2]
Ätiologie und Pathogenese
Glomustumoren entstehen aus Neoplasien der glatten Muskelzellen von Glomuskörperchen, die an der Thermoregulation beteiligt sind. Die genaue Ursache ihrer Entstehung ist unklar. Sie treten überwiegend solitär auf und finden sich meist subungual, selten auch an inneren Organen oder mit multipler Verteilung. Maligne Glomustumore (Glomangiosarkome) sind eine Rarität.[3]
Symptome
Typischerweise zeigt sich ein kleiner, bläulich-rot durchschimmernder Knoten unter dem Nagelbett. Leitsymptome sind:[2][1][3]
- starke, lokal begrenzte Schmerzen
- Schmerzverstärkung bei Kälteexposition
- punktuelle Druckdolenz
Diagnostik
Die Diagnose erfolgt in der Regel klinisch.[4] Charakteristisch ist ein positives Hildreth-Zeichen (Schmerzreduktion bei kurzzeitiger Ischämie des Tumors). In der Histologie zeigt sich eine umschriebene, gut vaskularisierte Tumormasse mit uniformen Glomuszellen. Gelegentlich ist der Tumor von einer bindegewebigen Kapsel umgeben. Das Gewebe setzt sich aus Nestern runder oder kuboider, monomorpher Zellen mit großem, rundem, plumpem Zellkern und eosinophilem Zytoplasma zusammen.
Therapie
Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Orphanet: Glomustumor. Zuletzt abgerufen am 26.08.2025
- ↑ 2,0 2,1 Altmeyers Enzyklopädie: Glomustumor. Zuletzt abgerufen am 26.08.2025
- ↑ 3,0 3,1 Mensing: Differezialdiagnose von schmerzhaften Tumoren der Haut. Aktuelle Dermatologie, 2001.
- ↑ Füeßl: Ein Glomustumor unter dem Fingernagel. Hautnah Dermatologie, 2017