Sinus-cavernosus-Syndrom
Abkürzung: SCS
Englisch: Cavernous Sinus syndrome
Definition
Als Sinus-cavernosus-Syndrom bezeichnet man einen Symptomkomplex, der durch den teilweisen oder kompletten Ausfall der durch die Wand des Sinus cavernosus (III, IV, V1, V2) bzw. im Sinus cavernosus (Nervus VI) verlaufenden Hirnnerven gekennzeichnet ist.
Ätiologie
Ursache des Sinus-cavernosus-Syndroms ist eine Hirnnervenkompression, der u.a. folgende Ursachen zugrunde liegen können:
Klinik
Das klinische Bild des Sinus-cavernosus-Syndroms zeigt eine Kombination aus
einschließlich Sensibilitätsstörungen oberhalb der oberen Gesichtshälfte durch einen Ausfall der Trigeminiusäste V1 (Nervus ophthalmicus) und ggf. V2 (Nervus maxillaris). Hierbei kann die Ausprägung der Symptomatik in Abhängigkeit der Ursache uni- oder bilateral bestehen.
Desweiteren klagen die Patienten zumeist über heftige Kopfschmerzen.
Weitere ursachenabhängige Symptome können sein:
- pulsierender Exophthalmus
- heteronyme Hemianopsie bei Kompression des Chiasma opticum in Folge Hypophysentumoren
- Fieber
- Bewusstseinsstörungen
Diagnostik
Die neurologische Befundung beruht auf der Funktionsprüfung der betroffenen Hirnnerven und der Sichtbefundung der entsprechenden Ausfälle.
siehe auch: neurologische Untersuchung, Trigeminusdruckpunkte
Patienten mit Sinus-cavernosus-Syndrom zeigen eine Ophthalmoplegie (Ophthalmoplegia totalis), sowie einen Ausfall des Kornealreflexes.
Zur Ursachenabklärung sind zusätzlich erforderlich:
- Blutabnahme und Labordiagnostik hinsichtlich Entzündungsparametern
- Lumbalpunktion und Liquordiagnostik
- bildgebende Verfahren (CCT, MRT, zerebrale Angiographie)
Differentialdiagnose
Therapie
Die Therapie erfolgt ursachenabhängig durch
- intravenöse Antibiotikagabe (Sinus-cavernosus-Thrombose)
- neurochirurgische Intervention
um diese Funktion zu nutzen.