Exophthalmus
Synonym: Protrusio bulbi
Englisch: exophthalmos, exophthalmia, proptosis
Definition
Man spricht von einem Exophthalmus, wenn der Bulbus des Auges aus der Augenhöhle (Orbita) hervortritt und gleichzeitig eine erweiterte Lidspalte vorliegt.
Beim Exophtalmus handelt sich hierbei um ein Symptom, dessen Ursache weiter abgeklärt werden muss und nicht um ein eigenständiges Krankheitsbild.
ICD10-Codes
- H05.2: Exophthalmus
- H06.2: Exophthalmus bei Funktionsstörung der Schilddrüse
Symptomatik
Ein Exophthalmus kann mit folgenden Symptomen einhergehen:
- Doppelbilder
- Xerophthalmie (Austrocknen der Kornea)
- evtl. Ulzerationen oder Entzündungen der Kornea
Ursachen
- Entzündliche Erkrankungen der Orbita (z.B. Orbitaphlegmone, Sinus-cavernosus-Thrombose oder Pseudotumore der Orbita)
- Gefäßanomalien (Pulsierender Exophthalmus, Orbitahämatom)
- Orbitatumor
- Endokrine Orbitopathie bei Morbus Basedow und anderen Autoimmunthyreopathien, s. auch LEMO-Klassifikation
Diagnostik
Schweregrad
Grad I: Rückzug des Oberlides (Dalrymple-Phänomen), Konvergenz-Schwäche (Möbius-Zeichen).
Grad II: Beteiligung des Bindegewebes: Lidschwellungen, Chemosis, Tränenträufeln, Photophobie
Grad III: Vorwölbung des Augapfels
Grad IV: unscharfe Bilder oder Doppelbilder (Blockierung Augenmuskeln)
Grad V: Augapfel (Lagophthalmus), Trübungen u. Ulzeration der Kornea
Grad VI: Sehausfälle bis Sehverlust - Beteiligung des Nervus opticus
um diese Funktion zu nutzen.