LEMO-Klassifikation
Englisch: LEMO classification
Definition
Die LEMO-Klassifikation ist eine moderne und differenzierte Stadieneinteilung der endokrinen Orbitopathie, welche das NOSPECS-Schema erweitern soll. Den vier Befundgruppen "Lidveränderungen", "Exophthalmus", "Muskelveränderungen" und "Optikusbeteiligung" ordnet sie dabei je nach Ausprägungsgrad ganzzahlige Werte zwischen 0 und 3 bzw. 4 zu.
Diese Facetten-Klassifikation wurde erstmals 1991 von Boergen und Pickardt vorgeschlagen.
Einteilung
Lidveränderungen (L)
- 0: fehlend
- 1: nur Lidödem
- 2: echte Retraktion (beeinträchtigter Lidschluss)
- 3: Retraktion plus Oberlidödem
- 4: Retraktion plus Ober- und Unterlidödem
Exophthalmus (E)
- 0: fehlend
- 1: ohne Lidschlußinsuffizienz
- 2: Bindehautreizung morgens
- 3: Bindehautreizung ständig
- 4: Hornhautkomplikationen
Muskelveränderungen (M)
- 0: fehlend
- 1: nur mit bildgebenden Verfahren nachweisbar
- 2: Pseudoparese
- 3: Pseudoparalyse
Optikusbeteiligung (O)
- 0: fehlend
- 1: nur im Farbsehen und in VEP
- 2: periphere Gesichtsfelddefekte
- 3: zentrale Gesichtsfelddefekte
Beispielsweise bezeichnet das Stadium L1E1M2O0 eine endokrine Orbitopathie mit Lidödem, Exophthalmus und einer Pseudoparese der Augenmuskeln.
Fachgebiete:
Augenheilkunde, Endokrinologie u. Diabetologie
Du musst angemeldet sein,
um diese Funktion zu nutzen.
um diese Funktion zu nutzen.