Pseudobulbärparalyse
Englisch: pseudobulbar palsy
Definition
Die Pseudobulbärparalyse ist eine Motoneuronerkrankung, bei der es zu einer zentralen spastischen Paraparese der Muskulatur von Mund und Rachen kommt. Dadurch wird das Kauen und zu Schlucken erheblich eingeschränkt.
Ätiologie
Häufig entsteht die Pseudobulbärparalyse durch multiple ischämische Infarkte, die zu einer bilateralen Schädigung im Bereich der kortikonukleären Bahnen führen. Sie werden in der Regel durch eine Atherosklerose der Hirngefäße ausgelöst. Weitere, seltenere Ursachen sind:
Symptome
Wie bei der Bulbärparalyse stehen bei der Pseudobulbärparalyse Sprechstörungen, Schluckstörungen, Beeinträchtigungen der Zungenmotorik und Heiserkeit im Vordergrund. Die Zunge weist eine deutliche Spastik auf, Faszikulationen und Fibrillationen fehlen. Ebenso kommt es zu keiner Atrophie der Zunge.
Der Masseterreflex ist im Sinne einer Hyperreflexie gesteigert. Der Schluckreflex ist normal, gesteigert oder fehlt. Begleitend können Pyramidenbahnzeichen im Bereich der Extremitäten auftreten. Mögliche neuropsychiatrische Symptome umfassen Affektlabilität und Affektinkontinenz, die auch als pseudobulbäre Affektstörung (PBA) bezeichnet wird.
Diagnose
Therapie
Die Therapie ist abhängig von der auslösenden Ursache. Die symptomatische Pharmakotherapie umfasst u.a.:
Dextromethorphan kann zur Kontrolle der Affektstörungen eingesetzt werden.
um diese Funktion zu nutzen.