Pinealom
Synonym: Pinealistumor
Englisch: pinealoma, pineal tumor, pineal mass, pineal region mass
Definition
Pinealom ist ein Überbegriff für Raumforderungen im Bereich der Zirbeldrüse (Glandula pinealis, Epiphysis cerebri).
Einteilung
- Pinealiszyste: Häufigste Raumforderung. Benigne zystische, nicht-neoplastische Läsion.
- Keimzelltumoren:
- Germinom: 50 % der primären Pinealistumoren
- Embryonales Karzinom
- Chorionkarzinom
- Dottersacktumor
- Teratom
- Pineale Parenchymtumoren: 30 % der primären Pinealistumoren
- Gliome: 5 % der primären Pinealistumoren. Meist mit astrozytärer Differenzierung
- Metastasen: Selten. Beschrieben bei Lungen-, Mamma-, Nieren-, Harnblasen-, Pankreas-, Ovarial-, Hoden- und gastrointestinalen Karzinomen.
- Malignes Melanom
- Inklusionszysten: Dermoid- bzw. Epidermoidzysten
- Meningeome
- Kavernome
- Vena-Galeni-Malformation
Symptome
Kleine Pinealome verursachen i.d.R. keine Symptome und stellen einen Zufallsbefund dar. Größere Läsionen können das vertikale Blickzentrum im Tectum des Mittelhirns komprimieren, was sich meist als Störung beim Blick nach oben äußert (Parinaud-Syndrom, vertikale Blicklähmung).
Die Zirbeldrüse ist für die Produktion von Melatonin aus dem Botenstoff Serotonin zuständig. Pinealome können zu einer inadäquaten Melatoninproduktion und folglich zu Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus führen.
Weitere mögliche Folgen sind:
- Hydrocephalus occlusus durch Kompression des Aquaeductus mesencephali
- Gangstörungen (Ataxie)
- Kopfschmerzen
- Hormonstörungen (Pubertas praecox)
Diagnostik
Die Diagnose wird mittels MRT des Gehirns gestellt.
Therapie
Pinealiszysten bedürfen meist keiner Therapie. Keimzelltumoren und pineale Parenchymtumoren bedürfen meist eines neurochirurgischen Eingriffs, einer Radiotherapie oder einer Chemotherapie.
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