Embryonales Karzinom
Englisch: embryonal carcinoma
Definition
Das embryonale Karzinom ist ein hochmaligner Keimzelltumor, der in den Hoden oder in den Ovarien auftritt.
Hintergrund
Beim Mann ist das embryonale Karzinom eine Unterform des Nichtseminoms.
Epidemiologie
Embryonale Karzinome sind selten und kommen häufig als Komponente von Mischtumoren vor. Am häufigsten tritt dieser Tumor zwischen dem 20. bis 35. Lebensjahr auf. Vor der Pubertät tritt das embryonale Karzinom in der Regel nicht auf.
Die Ovarien werden nur selten von einem embryonalem Karzinom befallen, es macht einen Anteil von nur etwa 3% der ovariellen Keimzeltumoren aus.
Erscheinungsbild
Makroskopisch weist das embryonale Karzinom Nekrosen, Zysten und kleine Blutungen auf. Histologisch ist eine starke Zellpleomorphie mit stark erhöhter mitotischer Aktivität zu sehen. Weiterhin können gering differenzierte, teils papilläre Veränderungen epitheloider Art erkennbar sein. Die solide Form überwiegt, glanduläres oder papilläres Wachstum ist selten.
Klinik
Die Erhöhung der Tumormarker Alpha-1-Fetoprotein (AFP) und Beta-HCG weisen auf einen Keimzelltumor hin. Sie sind aber nicht eindeutig dem embryonalen Karzinom zugeordnet oder können auch normwertig sein. Die Differenzierung des Tumorgewebes als embryonales Karzinom kann daher nur über die Histologie erfolgen.
Das embryonale Karzinom metastasiert in der Regel zunächst in die retroperitonealen und mediastinalen Lymphknoten. Eine Metastasierung in Leber und Lunge erfolgt im fortgeschrittenen Stadium.
Therapie
Die Therapie besteht aus der operativen Entfernung des Tumors mit anschließender Chemotherapie. Das embryonale Karzinom ist hoch sensibel für eine Chemotherapie, sodass lokalisierte Tumore eine sehr gute Heilungsrate von rund 95 % besitzen. Im weit fortgeschrittenen Stadium besteht dagegen nur noch eine Heilungschance von etwa 50 %.
Quiz
Bildquelle
- Bildquelle für Flexikon-Quiz: erstellt mit ChatGPT
Literatur
- Krams et al, Kurzlehrbuch Pathologie, 3. Auflage 2019, Thieme
- Rübben, Uroonkologie, 6. Auflage 2014, Springer
- Petru et al, Praxisbuch gynäkologische Onkologie, 5. Auflage 2019, Springer
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