Parinaud-Syndrom
Englisch: Parinaud's syndrome
Definition
Beim Parinaud-Syndrom liegt eine vertikale Blicklähmung in Kombination mit anderen neurologischen Ausfällen vor. Ursächlich ist eine Schädigung bestimmter Hirnnervenkerne im Bereich des Mittelhirns.
- ICD10-Code: H49.8
Abgrenzung
Abzugrenzen ist das okuloglanduläre Syndrom nach Parinaud, bei dem es im Rahmen der Katzenkratzkrankheit zu einer submandibulären bzw. präaurikulären Lymphknotenschwellung und einer granulomatösen Konjunktivitis kommt, und die Parinaud-Krankheit (Tularämie).
Ursache
Die Symptomatik des Parinaud-Syndroms beruht auf einer umfassenden Schädigung der Nervenstrukturen, welche im ZNS das Auge bzw. die Augenmuskulatur steuern - vor allem der im dorsalen Mittelhirn lokalisierten Hirnnervenkerne. Die Schädigung kann durch einen Tumor, einen Schlaganfall, eine Multiple Sklerose oder eine Enzephalitis verursacht werden. Kinder mit einem Parinaud-Syndrom leiden gewöhnlich unter einem stark erhöhten Hirndruck, der die entsprechenden Strukturen schädigt.
Klinik
Neben der vertikalen Blickparese kommt es häufig zu einer fehlenden Konvergenzreaktion, sowie einem Konvergenz-Retraktions-Nystagmus. Die Pupille ist permanent erweitert und der Pupillenreflex kommt völlig zum Erliegen. Die vertikale Blicklähmung des entsprechenden Auges verbietet eine Kommando- oder Folgebewegung des Augapfels nach oben. In seltenen Fällen ist auch eine solche Reaktion nach unten ausgefallen. Im Rahmen des sogenannten Puppenkopfphänomens ist eine reflektorische Bewegung in die ansonsten gelähmten Richtungen dennoch möglich.
Diagnose
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der Grunderkrankung.