Narkoseeinleitung (Pferd)
Synonym: Einleitung
Englisch: anesthesia induction
Definition
Als Narkoseeinleitung bezeichnet man die anästhesiologischen Vorbereitungen unter Verwendung von Anästhetika, die beim Pferd zur Narkose (Allgemeinanästhesie) führen.
Ablauf
Mithilfe einer umfassenden Anamnese und klinischen Untersuchung wird der Patient gemäß der ASA-Klassifikation eingeordnet. Anschließend kann das Pferd prämediziert werden, z.B. mit Xylazin 0,4 bis 0,6 mg/kgKG und Butorphanol 0,01 bis 0,02 mg/kgKG.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Sobald das Pferd niedergeht, das Bewusstsein verloren hat und die Reflexe unterdrückt sind, kann eine Intubation durchgeführt und in die Narkoseerhaltungsphase übergegangen werden. Parallel dazu ist auf eine korrekte Lagerung (Prävention von Neuropathien und Myalgien), auf die Aufrechterhaltung des Wasserhaushaltes (intravenöse Flüssigkeitstherapie) und auf den Schutz der Hornhaut mit einer geeigneten Salbe zu achten.
Protokoll
Die Anästhesie-Einleitung basiert meist auf Ketamin in Kombination mit muskelrelaxierenden Medikamenten.
Wirkstoffe | Dosierung (mg/kgKG) |
Verabreichung | Information |
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Protokoll 1: | |||
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i.v. | |
Protokoll 2: | |||
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i.v. |
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Protokoll 3: | |||
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i.v. |
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Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Muss im Notfall die Anästhesie schnell vertieft werden, kann entweder Ketamin (0,2 bis 0,5 mg/kgKG) oder Thiopental (0,5 bis 1 mg/kgKG) als Bolus intravenös verabreicht werden. Aus Sicherheitsgründen sollten diese Medikamente stets verfügbar und griffbereit sein. Propofol ist als alleiniges Einleitungsmedikament beim adulten Pferd nicht geeignet. Die Einleitung verläuft häufig sehr unruhig und die meisten Pferde galoppieren sogar in Seitenlage regelrecht weiter. Zusätzlich sind große Volumina notwendig, sodass Propofol bei ausgewachsenen Pferden (durchschnittlich 500 kgKG) äußerst kostenintensiv ist.
Die Narkoseeinleitung erfolgt im Idealfall in einer gepolsterten und dafür entworfenen Box. Auf diese Weise kann das Pferd kontrolliert niedergehen, sodass die Verletzungsgefahr für das Tier selbst und für alle anwesenden Personen auf ein Minimum reduziert wird.
Literatur
- Eva Eberspächer-Schweda. MemoVet, AnästhesieSkills, Perioperatives Management bei Klein-, Heim- und Großtieren. Schattauer-Verlag, 2017.
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