Lisinopril
Handelsnamen: Coric®, Acerbon®, u.v.a. Lisinopril-Generika
Englisch: lisinopril
Definition
Lisinopril ist ein Antihypertensivum aus der Gruppe der ACE-Hemmer, das zur Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz und arterieller Hypertension eingesetzt wird.
Chemie
Die chemische Bezeichnung von Lisinopril lautet: 1-[6-amino-2- (1-carboxy-3-phenyl-propyl) amino-hexanoyl]pyrrolidin- 2-carbonsäure-dihydrat
Die Summenformel des Stoffes ist: C21H31N3O5.
Die Molekulare Masse (Molekulargewicht) beträgt: 405,49 g·mol−1
Strukturformel
Wirkmechanismus
Als ACE-Hemmer wirkt Lisinopril über einen Eingriff in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS), welches für die Steuerung des Blutdruckes und Wasserhaushaltes zuständig ist. Über die Inhibition des Angiotensin Converting Enzyme (ACE) führt es zu einer verminderten Bildung von Angiotensin II aus Angiotensin I. Dies führt konsekutiv zu einem vermindertem Gefäßtonus und, über den sinkenden Angiotensin II-Spiegel, zu einer geringeren Freisetzung von Aldosteron aus der Nebennierenrinde.
Ebenso führt Lisinopril zu einer Hemmung der Kininase II, die für den Abbau von Bradykinin zuständig ist. Dies erklärt einige der unerwünschten Wirkungen der Substanzgruppe der ACE-Hemmer.
Pharmakokinetik
Als ACE-Hemmer der zweiten Generation wird Lisinopril nicht als Prodrug, sondern direkt als wirksame Form appliziert.
Die Bioverfügbarkeit von Lisinopril schwankt individuell stark und liegt zwischen 5 und 60%.
Lisinopril weißt eine Plasmahalbwertszeit von ca. 12 Stunden auf. Es wird nicht verstoffwechselt und unverändert mit dem Urin ausgeschieden.
Im Tiermodell wurde eine LD50 Dosis von 3600 mg/kg für die orale Applikation bei der Ratte gezeigt.
Anwendungsgebiete
Lisinopril wird vor allem bei der Behandlung von arterieller Hypertonie und chronischer Herzinsuffizienz (indiziert in allen Stadien der chronischen Herzinsuffizienz) eingesetzt.
Ebenso findet es Anwendung bei der (Reinfarkt-) Prophylaxe von Herzinfarkten und durch seine nephroprotektiven Eigenschaften bei der Behandlung von Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 und beginnender Nephropathie.
Nebenwirkungen
Bei der Behandlung mit Lisinopril kann es, vor allem durch die Akkumulation von Bradykinin zu einer Reihe unerwünschter Wirkungen kommen.
Hierzu zählen:
- trockener Husten (dosisunabhängig)
- Exantheme
- Urtikaria
- Geschmacksstörungen
- Nierenfunktionsstörungen
- starker Blutdruckabfall (vor allem zu Beginn der Behandlung)
Allergisch bedingt können in Einzelfällen Thrombozytopenie und Neutropenie bis hin zum anaphylaktischer Schock auftreten. Ebenfalls sehr selten sind hämolytische Anämien und Leberfunktionsstörungen.
Kontraindikationen
Die Gabe von Lisinopril ist beim Vorliegen folgender Erkrankungen kontraindiziert :
- beidseitige Nierenarterienstenose
- Zustand nach Nierentransplantation
- Mitralklappenstenose
- Aortenklappenstenose
- hypertrophe Kardiomyopathie
Lisinopril weist ein teratogenes Potential auf, das bei Schwangeren zu Wachstums- und Knochenbildungsstörungen beim Kind mit einer erhöhten Sterblichkeit führen kann.
Wechselwirkung
Die gleichzeitige Gabe von Lisinopril mit Kalium-sparenden Diuretika kann zu einer Hyperkaliämie führen. Werden nicht-steroidale-Antirheumatika (NSAR) mit Lisinopril kombiniert, sinkt die Wirksamkeit des ACE-Hemmers.
Verordnungshinweis
Lisinopril ist verschreibungspflichtig
um diese Funktion zu nutzen.