KiDD-Syndrom
Synonym: "Kopfgelenksinduzierte Dyspraxie und Dysgnosie"
Definition
Das KiDD-Syndrom ist ein wissenschaftlich umstrittenes Krankheitsbild, in dessen Rahmen es u.a. zu kognitiven Störungen (Dysgnosie) und Anomalien in der fein- und grobmotorischen Bewegungskoordination (Dyspraxie) kommt. Die Erkrankung tritt vor allem im Kleinkind- und Kindesalter auf.
Hintergrund
Die Existenz der Erkrankung ist umstritten, eine offizielle Diagnose des KiDD-Syndroms nach dem ICD-10 existiert nicht. Dies liegt daran, dass eine pathophysiologische Erklärung für das komplexe Krankheitsbild bisher (2022) nicht existiert. Dem Krankheitsbild werden Entwicklungs-, Koordinations- und kognitive Störungen im Säuglings- und Kleinkindesalter zugeordnet, die nicht durch andere Pathologien bedingt sind. Die Diagnose "KiDD-Syndrom" ist vor allem in der Alternativmedizin und der manuellen Medizin verbreitet.
Ätiologie
Evidenzbasierte Nachweise der zugrundeliegenden Ätiopathogenese des KiDD-Syndroms existieren bislang nicht. Als Ursachen werden traumatische Geburtserlebnisse vermutet, die zur einer Fehlstellung der oberen Wirbelkörper führen.
Symptomatik
Dem KiDD-Syndrom wird eine breite Sammlung an Symptomen zugeordnet. Dazu zählen u.a.:
- Hyperkinesie
- emotionale Störungen
- Hyperaktivität (hier besteht eine Ähnlichkeit zu ADHS-Patienten)
- gestörte Raumorientierung
- Höhenangst
- Nykturie
- Schlafstörungen
- Wahrnehmungsstörungen
- fehlende soziale Integrität
- Mundatmung
- Fehlbiss
- Kreuzbiss
- Überbiss
- Schwindel
- Hypoaktivität
- Autismus-ähnliches Rückzugsverhalten
- Wachstumsschmerzen
- Kopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Myalgie
- Knieschmerzen
- Migräneattacken
- starke Lern- und Konzentrationsstörungen, häufig einhergehend mit Dyskalkulie
- Haltungsstörungen
- Koordinationsstörungen
Diagnose
Die Diagnose des KiDD-Syndroms ist durch apparative Untersuchungen nicht objektivierbar. Meist wird sie basierend auf der Kombination von Störungen der vegetativen Funktionen, auffallend unangepasstem Sozialverhalten, Fehlstellungen bzw. Fehlhaltungen und chronisch rezidivierenden Schmerzzuständen im Sinne einer Zervikozephalgie gestellt.
Therapie
Die Therapie kann physiotherapeutische und ergotherapeutische Maßnahmen umfassen, um die Fehlhaltungen und Koordinationsstörungen zu minimieren.
Bei Bedarf kann die Verabreichung von Psychopharmaka und Methylphenidat erfolgen, um die einhergehenden depressiven Schübe und die Aufmerksamkeits- und Lernstörungen zu verbessern. Von der Gabe von Schmerzmitteln sollte abgesehen werden.
Zusätzlich wird eine psychologische Therapie durch einen Kinderpsychologen empfohlen.