Wahrnehmungsstörung
Definition
Eine Wahrnehmungsstörung liegt vor, wenn neuronale Reize aus den Sinnesorganen im ZNS nicht korrekt verarbeitet werden.
Hintergrund
Reize werden über afferente Nerven zum Gehirn geleitet und dort interpretiert. Über die efferenten Nervenleitungen werden Reaktionen bewirkt. Sinnliche Wahrnehmungen helfen dem Menschen, sich mit der Welt auseinanderzusetzen und sich in ihr zurechtzufinden. Das betrifft die Wahrnehmung des eigenen Körpers und seiner Position im Raum ebenso wie die (soziale) Interaktion mit anderen Lebewesen und Menschen. Ist die Wahrnehmung gestört, können Interaktionen nicht angemessen ausgeführt werden.
Einteilung
Nach Affolter (1975) unterscheidet man zwischen modalitätsspezifischer, intermodaler oder serialer Wahrnehmungsstörung.
- Modalitätsspezifische Wahrnehmungsstörungen betreffen jeweils die einzelnen Sinne, also die taktile, kinästhetische, visuelle, auditive und vestibuläre Wahrnehmung.
- Intermodale Wahrnehmungsstörungen betreffen die Integration der einzelnen Wahrnehmungen.
- Seriale Wahrnehmungsstörungen zeichnen sich durch die Unfähigkeit aus, ein räumliches, oder zeitliches Nacheinander von Reizen zu erkennen, diesen im Gedächtnis zu behalten und adäquat darauf zu reagieren.
Wahrnehmungsstörungen betreffen selten nur einen isolierten Bereich. Oft liegen sie als kombinierte Störungen vor.
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