Mundatmung
Englisch: oral respiration, mouth breathing
Definition
Physiologie
Bei der Mundatmung wird die Luft durch die Mundhöhle geleitet und streicht dort an der Mundschleimhaut entlang. Erst danach gelangt sie über den Rachen und die unteren Atemwege, d.h. die Luftröhre und die Bronchien, in die Lunge.
Da die Atemluft bei der Mundatmung nicht dem physiologischen Weg folgt, wird sie im Gegensatz zur Nasenatmung nicht suffizient aufgewärmt, angefeuchtet und gereinigt. Dadurch kann es zu einer Austrocknung der nachfolgenden Atemwegspassagen kommen, die das Entstehen einer Pharyngitis oder eines Atemwegsinfekts begünstigt.
Folgen
Durch die Mundatmung kommt es zur Austrocknung der Mundhöhle und angrenzenden Rachens. Aufgrund der verminderten Speichelpräsenz können Säuren in der Mundhöhle nicht mehr adäquat gepuffert werden. Dadurch steigt das Kariesrisiko. Durch die mangelnde Befeuchtung der Schleimhaut ist auch das Risiko von Atemwegsinfekten erhöht.
Liegt im Rahmen der Mundatmung die Zunge nicht mehr ausreichend dem Gaumendach im Oberkiefer an, führt der fehlende Druck der Zunge zu einem geringeren transversalen Wachstum der Maxilla. Dadurch können ein Schmalkiefer und ein Kreuzbiss entstehen.[1] Auch andere Formen der Okklusionsstörung sind möglich.[2]
Quellen
- ↑ Ziemann, Fabian. Lateraler Kreuzbiss und transversale Nachentwicklung. Der freie Zahnarzt DFZ (2022).
- ↑ Zhao et al. Effects of mouth breathing on facial skeletal development in children: a systematic review and meta-analysis, BMC Oral Health 2021
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