Alternativmedizin
Synonyme: Komplementärmedizin, Alternative Medizin
Definition
Als Alternativmedizin versteht man Behandlungsmethoden und diagnostische Konzepte, die sich als Alternative oder Ergänzung zu wissenschaftlich begründeten Behandlungsmethoden verstehen, wie sie im Medizinstudium und im Psychologiestudium gelehrt werden. Letztere werden in diesem Sinn zur Abgrenzung auch als Schulmedizin bezeichnet.
Hintergrund
Zu den alternativmedizinischen Behandlungsmethoden gehören Behandlungsmethoden wie Naturheilverfahren, Homöopathie, Osteopathie und Akupunktur. Die Wirkungen vieler alternativmedizinischer Therapien ist nicht nach den Maßstäben der evidenzbasierten Medizin belegt oder nachgewiesenermaßen unwirksam. Globuli, wie sie in der klassischen Homöopathie verwendet werden, besitzen z.B. oft keinen nachweisbaren Wirkstoff, da die Konzentration unter der Nachweisgrenze mittels HPLC liegt.
Positive Therapieerfahrungen sind meist auf den Placeboeffekt zurückzuführen.
Diskussion
Angesichts der Tatsachen, dass die meisten Methoden der Komplementärmedizin nicht wissenschaftlich fundiert sind, aber teilweise auch von Ärzten angewendet werden, herrscht in der Medizin ein großer Dissens über die Akzeptanz dieser Verfahren. Zum großen Teil besteht aber Einigkeit darüber, dass die Komplementärmedizin bei ernsthaften Erkrankungen allenfalls eine Ergänzung sein kann, nicht jedoch ein Ersatz der wissenschaftlich fundierten Therapie.
Weblinks
- Zehn Indizien für Quacksalberei. a-t 2003; 34: 95. Abgerufen am 21.06.2023
- Müller-Oerlinghausen B et al. Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft: Außerhalb der wissenschaftlichen Medizin stehende Methoden der Arzneitherapie. Dtsch Ärztebl 1998. Abgerufen am 21.06.2023
- Ernst E. Komplementärmedizinische Diagnoseverfahren. Dtsch Arztebl 2005. Abgerufen am 21.06.2023