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Infektiöse Endokarditis

1. Definition

Die Bezeichnung infektiöse Endokarditis steht für eine durch Krankheitserreger hervorgerufene Form der Endokarditis. Dabei ist die dünne, das Herz von innen auskleidende Bindegewebsschicht - das Endokard - infiziert und infolgedessen entzündet. Auch die Herzklappen gehören zum Endokard und können somit ebenfalls von einer infektiösen Endokarditis betroffen sein. Diagnostisch abzugrenzen ist die nicht-infektiöse Endokarditis.

2. Epidemiologie

Die Häufigkeit der Neuerkrankungen wird in der BRD auf rund 2 bis 5 pro 100.000 Einwohner geschätzt. Männer sind etwa doppelt so häufig betroffen. Nur selten sind die Patienten jünger als 60 Jahre.

3. Ursachen

Grundsätzlich können alle Krankheitserreger eine infektiöse Endokarditis auslösen. Man unterscheidet:

Bakterien sind die mit Abstand häufigsten Erreger der lebensbedrohlichen Erkrankung. 80 % der Erkrankungen entfallen alleine auf Staphylokokken und Streptokokken. Auch Enterokokken spielen eine Rolle - wenn auch seltener als erstgenannte Gattungen. Zu einer nachhaltigen Infektion des Gewebes kommt es aber erst, wenn das Herz einer Vielzahl von Erregern ausgesetzt ist. Gefährlich sind hier stets Eingriffe an hoch-infektiösen Geweben (z.B. Tonsillektomie). Verbesserte Hygienemaßnahmen lassen diesen Fall mittlerweile sehr selten auftreten.

4. Symptome

Zu den unspezifischen Symptomen gehört vermehrtes Schwitzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und bei stärkeren Verläufen hohes Fieber. Auch Schüttelfrost und ein neu hinzugekommenes Herzgeräusch können auftreten. Die an den Herzklappen festhängenden entzündlichen Ablagerungen können vom Blutstrom mitgerissen werden und sich in Form einer septischen Embolie im Körper festsetzen - die gefährlichste Komplikation einer infektiösen Endokarditis.

5. Diagnose

6. Therapie

Die Therapie ist abhängig vom auslösenden Erreger. Liegt eine bakterielle Endokarditis vor, eine Antibiotikatherapie indiziert, die genau auf den auslösenden Keim abgestimmt wird. Um eine größtmögliche Wirkung zu erzielen, wird der Wirkstoff intravenös appliziert. Bei starkem klinischem Verdacht muss mit der Antibiose begonnen werden, bevor das Ergebnis der Blutkultur vorliegt (kalkulierte Chemotherapie). Sollte Letztgenannte ein abweichendes Ergebnis bringen, wird das Antibiotikum gewechselt.

Neueren Studien zur Folge kann eine herzchirurgische Resektion der entzündlichen Herde die Überlebenschance einer infektiösen Endokarditis signifikant steigern.

7. Prophylaxe

Die Vorbeugung einer infektiösen Endokarditis bezeichnet man als Endokarditisprophylaxe.

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