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Viper

(Weitergeleitet von Grubenotter)

Synonym: Otter
Zoologische Bezeichnung: Viperidae
Englisch: viper, adder

1. Definition

Die Vipern sind eine Familie der Schlangen (Serpentes). Alle Vertreter zählen zu den Giftschlangen. Viele der Arten sind epidemiologisch als Verursacher von Intoxikationen relevant oder bergen in ihren Toxinen das Potential zur Entwicklung von Arzneistoffen.

2. Anatomische Merkmale

Vipern heben sich durch die Anatomie des Giftapparates, die sogenannte solenoglyphe Bezahnung, von anderen Taxa der Schuppenkriechtiere (Squamata) und anderen Gruppen von Giftschlangen ab. Vipern haben von allen Giftschlangen den evolutionär am weitest entwickelten Giftapparat. Die Giftdrüsen, die sich seitlich des Schädels befinden und von umgebildeten Speicheldrüsen dargestellt werden, stehen in Verbindung mit den Gift- bzw. Fangzähnen. Diese befinden sich maxillar im vorderen Oberkiefer, sind bei geschlossenem Maul eingeklappt und werden beim Zubeißen aufgestellt. Die Giftzähne sind röhrenartig aufgebaut und ermöglichen eine Injektion des Giftsekretes wie durch die Kanüle einer Spritze. Die Fangzähne der Giftnattern (Elapidae) sind in der Regel kleiner und sind zudem fixiert, können also nicht eingeklappt werden (proteroglyphe Bezahnung).

Toxine und Giftapparat dienen dem Beuteerwerb und der Verteidigung.

3. Taxonomie

  • Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
    • Überfamilie: Nattern- und Vipernartige (Colubroidea)

3.1. Grubenottern

Die Grubenottern sind eine große Gruppe innerhalb der Vipern (s.o.). Sie sind in Eurasien sowie Nord-, Zentral- und Südamerika verbreitet. Sie zeichnen sich durch das Vorhandensein eines Grubenorgans aus - ein Organ in einer grubenartigen Vertiefung zwischen Auge und Nasenloch, das sensorische Sinneszellen aufweist, durch welche die Schlangen Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) von warmblütigen Tieren wahrnehmen können.
Des Weiteren produzieren einige Grubenottern die wahrscheinlich komplexesten Schlangengifte. Das Gift vieler Grubenottern ist Gegenstand der pharmazeutisch-medizinischen Forschung oder hat bereits zur Entwicklung von Arzneistoffen (ACE-Hemmer, Eptifibatid u.a.) geführt.

4. Vorkommen

Vipern sind in Nord-, Süd- und Mittelamerika, Europa, Afrika und Asien zu finden. In Deutschland sind die Kreuzotter und Aspisviper heimisch.

5. Toxinologie

5.1. Wirkungen

Vipern produzieren äußerst komplex zusammengesetzte Gifte mit verschiedenen Zootoxinen. Häufig haben die Substanzen vor allem Einfluss auf Gewebe, Blut und Herzkreislaufsystem. In der Folge können zum Beispiel Hämatome, Ödeme, Nekrosen, Hämorrhagien, Hypotonie und Schock auftreten. Einige Vipern produzieren starke Neurotoxine, welche eine Paralyse mit peripherer Atemlähmung bewirken können. Nierenversagen und Infektionen treten zumeist sekundär in Erscheinung.

5.2. Medizinischer Nutzen

Toxine von Vipern haben bereits zur Entwicklung von Arzneistoffen geführt, einige dieser Substanzen sind aus unserem Alltag nicht mehr weg zu denken:

Unter anderem sind Toxine der Schauer-Klapperschlange (Crotalphin und Crotamin) Gegenstand älterer, aber nun wieder aktueller Forschungsunternehmen zur Entwicklung starker Analgetika.

Fachgebiete: Biologie

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Danny Siwek
Biotechniker/in | Medizintechniker/in
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21.03.2024, 09:01
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