Granulozytäre Anaplasmose (Pferd)
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Ätiologie
Die Krankheit wird durch das Bakterium Anaplasma phagocytophilum ausgelöst, das früher als Erlichia equi bezeichnet wurde. Es handelt sich um ein gramnegatives, unbewegliches Bakterium, das zwingend auf das Leben innerhalb von Wirtszellen angewiesen ist und zur Gruppe der Rickettsien zählt. In infizierten Zellen bildet es sogenannte Morula, charakteristische Einschlüsse. In den letzten Jahren hat sich die Klassifikation innerhalb der Ordnung Rickettsiales erheblich verändert. Heute fasst die Spezies Anaplasma phagocytophilum mehrere Varianten zusammen, die früher als eigenständige Arten galten, darunter Erlichia phagocytophila, Erlichia equi und der Erreger der humanen granulozytären Erlichiose.
Epidemiologie
Die Krankheit wurde erstmals 1969 in den Vereinigten Staaten identifiziert. Seitdem gab es auch Berichte über Fälle in Europa, einschließlich Deutschland, sowie in Israel, China, Sibirien, Korea und Brasilien. Neben Pferden können auch Wiederkäuer, Hunde und Menschen als Wirte dienen.
Vorsicht: Es handelt sich um eine Zoonose.
Die Übertragung erfolgt hauptsächlich durch Zecken, insbesondere durch Ixodes ricinus. Eine direkte Übertragung von Tier zu Tier ist nicht bekannt. Kleine Nagetiere spielen eine zentrale Rolle als natürliche Wirte, die den Erreger in der Umwelt erhalten. Über diese Reservoirwirte können auch Menschen infiziert werden. Ob eine Übertragung zwischen verschiedenen Tierarten möglich ist, ist noch unklar.
Pathogenese
Der genaue Verlauf der Infektion ist noch nicht vollständig erforscht. Unklar bleibt, was im Zeitraum zwischen der Übertragung durch die Zecke und dem Beginn der Bakteriämie (ca. 4-7 Tage später) geschieht. Während der Bakteriämie infiziert der Erreger bevorzugt neutrophile Granulozyten sowie Monozyten. In diesen Zellen lebt er in Vakuolen. In der Hochphase können bis zu 30% der Granulozyten betroffen sein.
Symptome
Zu Beginn der Erkrankung tritt hohes Fieber auf, das bis zu 41°C erreichen kann und in der Regel etwa eine Woche anhält. Der Fieberhöhepunkt liegt oft am zweiten Tag. In manchen Fällen kommt es nach zwei bis vier Wochen zu erneuten Fieberschüben. Im späteren Verlauf können schwerwiegendere Symptome auftreten, darunter Durchfall, Lahmheit, Kolik und Ödeme. Häufig sind auch Ödeme an der distalen Gliedmaße sowie Ataxien zu beobachten. Der Erreger kann über die Plazenta übertragen werden und Fehlgeburten verursachen. Die Mortalität ist insgesamt gering. Beim Menschen äußert sich die Krankheit in Europa meist als milde, fieberhafte Infektion.
Pathologie
Blutuntersuchungen zeigen typischerweise eine Leukopenie sowie eine Thrombozytopenie. Im Gewebe sind Petechien, größere Blutergüsse und Ödeme zu erkennen.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt in erster Linie durch die mikroskopische Untersuchung von Blutausstrichen. Hierbei kommen spezielle Färbemethoden wie die Giemsa-Färnung zum Einsatz. Ergänzend werden Immunfluoreszenztest genutzt. Um die Diagnose zu sichern, wird die PCR genutzt. Die betroffenen Zelltyen geben Hinweise auf die spezifische Erregervariante. Zudem kann der Erreger in Zellkuturen angezüchtet werden.
Behandlung
Die bevorzugte Therapie besteht in der Verabreichung von Antibiotika aus der Gruppe der Tetrazykline.
Prophylaxe
Bisher gibt es keine zugelassenen Impfstoffe gegen die Krankheit. In Experimenten wurde nachgewiesen, dass es teilweise Immunität gegen wiederholte Infektionen mit dem gleichen Erregerstamm geben kann. Dennoch spielt der Einsatz von Impfstoffen in Deutschland bislang keine Rolle.
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