Einschlusskörperchen
Englisch: inclusion bodies
Definition
Einschlusskörperchen sind kleine Partikel im Zytoplasma oder im Zellkern, die man bei bestimmten Erkrankungen lichtmikroskopisch im gefärbten histologischen Präparat beobachten kann.
Hintergrund
Der Begriff Einschlusskörperchen wird für sehr unterschiedliche mikroskopische Strukturen verwendet. Sie bestehen meist aus Ansammlungen von fehlerhaft oder unvollständig gefalteten Proteinen, die im Zytoplasma ausfällen und Zeichen einer exzessiven Proteinsynthese sind.
Einschlusskörperchen findet man zum Beispiel in Erythrozyten, wo sie Reste von Zellorganellen oder abnorme Hämoglobin-Präzipitate repräsentieren. In Körperzellen markieren sie Stellen, an der die intrazelluläre Virusreplikation stattfindet und bestehen in der Regel aus Proteinen des Viruskapsids.
Beispiele
Einschlusskörperchen können bei verschiedenen Erkrankungen wichtige diagnostische Hinweise geben. Beispiele sind:
- Coles-Körperchen bei Infektionen mit Chlamydia psittaci
- Cowdry-Körper bei Herpes simplex-Infektionen
- Döhle-Körperchen bei Störungen der Granulopoese
- Donovan-Körperchen bei Granuloma venereum
- Heinz-Körper bei einigen hämolytischen Anämien
- Howell-Jolly-Körperchen bei Asplenie
- Negri-Körperchen bei Tollwut
- Russell-Körperchen bei chronischen Infektionen
- Pick-Körper bei frontotemporaler Demenz
Bildquelle
- Public Domain, National Cancer Institute