Gemeprost
Handelsnamen: Cergem® u.a.
Englisch: gemeprost
Definition
Gemeprost ist ein Prostaglandin-E1-Analogon und kommt in der Gynäkologie zum Einsatz.
Indikationen
Gemeprost ist im Rahmen der Zervixdilatation bei nicht-schwangeren sowie schwangeren (bis zur 12. Schwangerschaftswoche) Patientinnen, die sich einer Kürettage unterziehen, indiziert. Der Arzneistoff wird darüber hinaus im Rahmen einer vorzeitigen Schwangerschaftsbeendigung im 2. Trimenon bei gesunden Frauen angewendet und erfordert eine instrumentelle Nachbehandlung].
Applikationsformen
Das Arzneimittel wird als Vaginalzäpfchen appliziert.
Pharmakokinetik
Esterasen hydrolisieren Gemeprost zu Prostaglandin-Analoga, u.a. zum Dicarboxyl-Derivat des PGE 1, welches auch gleichzeitig der Hauptmetabolit ist. Die Ausscheidung erfolgt in Form von Metaboliten zu 10% über den Urin.
Wirkmechanismus
Die Wirkung von Gemeprost basiert darauf, dass das Arzneimittel als ein synthetisches Prostaglandin die Rezeptoren im Uterus beeinflusst und dadurch Uteruskontraktionen hervorruft. Außerdem kommt es zur Erweichung und Erweiterung der Zervix. Darüber hinaus reduziert Gemeprost die Blutversorgung der Plazenta und Gebärmutter, woraus die abtreibende Wirkung resultiert.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Kopfschmerzen, Rückenschmerzen
- Schwindel, Muskelschwäche
- Fieber, Hitzewallungen, Schüttelfrost
- Hypertonie, Hypotonie, Palpitationen
- Unterbauchschmerzen, Vaginalblutungen, Uterusruptur
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchkrämpfe
- allergische Reaktionen: Hautausschlag, Flush, Juckreiz
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff bzw. Prostaglandinen
- erhöhtes Risiko für eine Uterusruptur
- Extrauteringravidität (EUG)
- Placenta praevia
- Fieber bei Infektionen der inneren Geschlechtsorgane
- Kolpitis, Entzündung der Gebärmutterhalsschleimhaut
- Glaukom
- obstruktive Atemwegserkrankungen
um diese Funktion zu nutzen.